FTC_SimSonius Posted January 11, 2016 Posted January 11, 2016 (edited) Ich bin neu bei IL-2 und wurde direkt mit dem Problem konfrontiert, wie ich vernünftig zur Startbahn rolle ohne einen 360 zu machen oder ohne die anderen zu behindern. Das starten an sich stellt kein Problem dar. Jedoch fällt mir der Umgang mit Schub und Radbremsen schwierig. Für ein paar Tipps oder Tutorials wäre ich sehr dankbar. Ich bevorzuge im Moment die Lagg-3, La-5, 109er und Würger Edited January 12, 2016 by =ARTOA=SimSonius
Ace_Pilto Posted January 12, 2016 Posted January 12, 2016 (edited) Hallo, Sim Sonius. Jemand Flugzeug vom Il-2 BoS ist ungleich alles anderen. Bitte sagen welche Flugzeug du fliegst für besser antworten. Allgemein, macht langsam und beibehalten etwas Drossel für Luftstrom über der Schwanz den Flugzeug. Behalten Sie: Keine Luftstrom = Keine Lenkung Hast du Ruderpedale? (Es tut mir leid für meine schlecht Deutsch.) Edited January 12, 2016 by JimmyBlonde
ema33ig Posted January 12, 2016 Posted January 12, 2016 Hi, welches Flugzeug bevorzugst du? Wenn du es richtig machen willst, braucht vor allem Geduld
DonL1978 Posted January 12, 2016 Posted January 12, 2016 Hey! Das von Dir beschriebene Problem ist grade bei den 109ern oder auch der 190 durchaus normal und mit ein wenig Übung ganz gut in den Griff zu bekommen. Hintergrund des „Kreiselns“ ist, dass sich der von der Luftschraube erzeugte Luftstrom schraubenförmig um die Längsachse des Flugzeuges nach hinten bewegt. Da die 109er und viele andere Flugmuster einen rechtsdrehenden Motor haben, drückt der Luftschraubenstrom auf die linke Seite des Seitenleitwerks. Dadurch wird das Seitenleitwerk nach rechts und damit die Nase des Flugzeuges nach links gedrückt. Diese Seitenbewegung musst Du durch Gegendruck auf das Seitenruder in Drehrichtung des Motors - hier also rechts - ausgleichen. Grundsätzlich kann man dabei wohl sagen, dass das Flugzeug mit höherer Geschwindigkeit stabiler wird und weniger Gegendruck notwendig ist. Die Kunst einigermaßen unfallfrei über die Rollbahn zu kommen besteht nun darin, die Maschine durch Sperren des Spornrades auf der Geraden und Entsperren in der Kurve, die vorsichtige Einstellung der Drosselklappe, die korrigierende Verwendung des Seitenruders, den umsichtigen Einsatz der Radbremsen und vielleicht Anziehen des Steuerknüppels die Maschine stabil zu halten. An anderer Stelle hatte ich mal was zum sicheren Rollen geschrieben, was Dir vielleicht hilft: Vor und während des Rollens hat der Flugzeugführer den Bereich vor dem eigenen Flugzeug zu überprüfen. Da der Flugzeugführer eines Flugzeuges mit Zweibeinfahrwerk und Spornrad aufgrund der aufgerichteten Nase keine freie Sicht nach vorn hat, sollte das Rollen bei geöffnetem Kabinendach bzw. Seitenfenster erfolgen, damit der Flugzeugführer seitlich nach vorn sehen kann. Darüber sollte das Rollen in leichten Schlangenlinien erfolgen, damit der Flugzeugführer durch die Seitenfenster die Rollbahn in Rollrichtung einsehen kann. Vor dem Anrollen sollte zunächst das Spornrad entsperrt werden, um die Wendigkeit des Flugzeuges am Boden zu erhöhen und so geringere Kurvenradien zu ermöglichen. Für das Anrollen ist die Drosselklappe fließend und sehr langsam soweit zu öffnen, bis der Vortrieb gerade ausreicht, den Reibungswiderstand der Laufräder zu überwinden und das Flugzeug in Bewegung zu setzen. Nach dem Anrollen sollte die Drosselklappe wieder ein Stück weit geschlossen werden, um einer zu großen Geschwindigkeitszunahme entgegen zu wirken. Während des Rollens erfolgt eine Steuerung des Flugzeuges ausschließlich durch Betätigung des Seitenruders und nicht des Querruders! Aufgrund des beständig auf die linke Seite des Seitenleitwerks wirkenden Luftschraubenstroms neigt das Flugzeug insb. beim Rollen dazu, nach links zu drehen, was der Flugzeugführer durch Gegendruck auf das rechte Seitenruderpedal ausgleichen muss. Sobald das Flugzeug ins Rollen gekommen ist, hat es der Flugzeugführer durch Einhalten einer geringen Geschwindigkeit von max. 10 km/h, bedachter Anpassung der Drosselklappeneinstellung und sanfter Betätigung des Seitenruders über die Rollbahn zu bewegen. Erfolgen die Öffnung der Drosselklappe zu schnell oder die Betätigung des Seitenruders zu heftig, wird das Flugzeug schnell nach einer Seite ausbrechen und ohne Ergreifen geeigneter Gegenmaßnahmen kreiseln. Um ein vollständiges Ausbrechen des Flugzeuges nach einer Seite zu verhindern bzw. den Kurvenradius beim Rollen zu verringern, kann der Flugzeugführer die voneinander unabhängigen Bremsen der Laufräder zur Hilfe nehmen. Es soll unbedingt davon abgesehen werden, das Flugzeug allein über ein angebremstes Rad zu drehen! In Kurven mag der Flugzeugführer zusätzlich den Steuerknüppel leicht anziehen, so das Höhenruder aufstellen und damit den Anpressdruck des Spornrades auf der Rollbahn erhöhen. Hierzu kann der Flugzeugführer bei Landeklappenflugzeugen zusätzlich die Landeklappen um ca. 20% ausfahren und so die Stabilität des Flugzeuges beim Rollen weiter verbessern. Beste Grüße DonL 3
6./ZG26_5tuka Posted January 12, 2016 Posted January 12, 2016 (edited) Im Grunde is in Dons post alles enthalten was man an infos braucht. Grundsätzlich solltest du noch beachten: - dein Seitenruder kann nur eine Wirkung erzielen, wenn es aureichend angeströmt wird. Am Boden geschiet das nur, wenn du Schub gibst, daher ist es hilfreich, bei jedem Seitenruderausschlag den Schub kurzzeitig zu erhöhen, bis die Kurve eingeleitet ist.- beim Rollen solltest du dich überwiegend auf die Steuerung des Flugzeuges konzentrieren. Den Schub solltest du beim Rollen in der Regel konstant halten (bei der 109 F-4 etwa 1200 RPM)- arbeite auch mit dem Höhenruder. Ziehen erhöt den Anpressdruck und verbessert damit die Richtungsstabilität, Drücken verringert den Anpressdruck und hilft mit dem Heck besser ,,um die Ecke" zu kommenAm leichtesten hast du es, wenn du mit einem der größeren Flieger übst, um ein Gefühl für die Vorgänge zu bekommen. Gerade die Stuka oder IL-2 verzeihen dank ihrer Trägheit mehr Fehler und neigen weniger dazu, einen Ringelpitz hinzulegen. Edited January 12, 2016 by Stab/JG26_5tuka 1
FTC_SimSonius Posted January 12, 2016 Author Posted January 12, 2016 Ein Dank an Don und Stuka. Eure Tipps waren sehr hilfreich. Ich werde das dann mal üben.
MarcAnton Posted January 12, 2016 Posted January 12, 2016 Ich kann nicht empfehlen die 109 mit entriegeltem Spornrad zu rollen. Schon die kleinste Steuereingabe führt zum "aufschaukeln" und zu 360° Kreiseln. Entgegen der (originalen ? ) Anweisungen von Don kann sie ausreichend mit den Radbremsen gelenkt werden wobei sie dann einen guten Geradeauslauf bekommt und das Drehmoment des Motor nicht so ins Gewicht fällt. Lediglich in engen (also 90°) Kurven entriegel ich das Spornrad um es sofort wieder zu verriegeln, mit dem richtigen Brems / Steuerimpuls kommt man dann gut um die "Ecke". 1
Shepherd Posted January 12, 2016 Posted January 12, 2016 Ich kann nicht empfehlen die 109 mit entriegeltem Spornrad zu rollen. Schon die kleinste Steuereingabe führt zum "aufschaukeln" und zu 360° Kreiseln. Hehe, ich vermute mal, da hast du es noch nicht mit russischen Jahren versucht?! Die sind da noch eine Spur zickiger...
DonL1978 Posted January 13, 2016 Posted January 13, 2016 (edited) Moin! Wie gesagt, kommt es auf das richtige Zusammenspiel an und sollte das Spornrad auf gerader Strecke arretiert und für Kurven gelöst werden. Auch kann man durch vorsichtigen Einsatz der Radbremsen durch Kurven rollen. Letztlich bleibt das wichtigste Steuerelement während des Rollens das Seitenruder und dient alles andere "nur" dazu, das Rollen zu stabilisieren. Der Abschnitt, den ich gepostet habe, stammt aus einem Tutorial "Lehrmaterialien für den deutschen Jagdflieger", an dem ich mal herumgeschrieben habe und nur "original" wirken sollte... hat ja dann geklappt Wie Stuka richtig schreibt, übe vielleicht erstmal mit einer gutmütigeren Maschine, wie etwa der JU87, dann kommst Du schnell ganz gut zurecht. Allen einen guten Start in den Tag! Beste Grüße DonL Edited January 13, 2016 by DonL1978
6./ZG26_5tuka Posted January 13, 2016 Posted January 13, 2016 Das Seitenruder der Bf-109 war am Boden nicht sehr effektiv,deshalb steht (pardon falls ich was falsches sage) in der "Bedienungsvorschrift" ausdrücklich, dass man zum "Kurven" am Boden die Radbremsen benutzen solle. Allerdings wird davor gewarnt, nur diese nur kurzzeitig zu betätigen, da sie nicht für den Dauerbetrieb geeignet sind - im Spiel macht das alleridngs nichts aus. Auch wenn das was Don schreibt stimmt sollte auf den Einsatz der (differentil-) Bremsen nicht verzichtet werden, da sich damit genauer und vorhersehbarer um engere Kurven steuern lässt. Für kleine Korrekturen und weite Kurven reicht das Seitenruder allerdings aus. Natürlich hilft es sehr gescheite Pedale zu haben. Ohne dass hat man es deutlich schwerer.
FTC_SimSonius Posted January 16, 2016 Author Posted January 16, 2016 Die La-5 funktioniert super mit den Radbremsen. Und die Focke lässt sich auch gut mit den einzelnen Radbremsen lenken. Mit der 109er hab ich es noch nicht ausprobiert. Ich hoffe mal, dass die Lagg-3 so leicht wie die La-5 ist.
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