Foobar Posted January 29, 2016 Posted January 29, 2016 PAW kenne ich nur als Polizeiautobahnwache. :vhap:
Gunsmith86 Posted January 29, 2016 Author Posted January 29, 2016 (edited) Die Kampfentfenung wird im übrigen nicht wie bei Panzersprenggranaten durch die Durchschlagsleistung begrenzt, die ist bei Hohlladungen auf jede Entfernung die gleiche, sondern durch die Zielgenauigkeit. Durch die niedrige Mündungsgeschwindigkeit ist die Flugkurve der Granaten ziemlich stark gekrümmt,so daß man auf größere Entfernung sehr hoch anhalten muß. Außerdem ist die Granate durch die niedrige Geschwindigkeit sehr anfällig für Seitenwind. Und bei querfahrenden Panzern muß man auf größere Entfernung, wegen der langen Flugzeit des Geschosses sehr weit vorhalten. Das gleiche Problem hat man auch bei Panzerfäusten. Richtig deshalb ist auch die Entfernung von 800m ( Trefferlage bei 800m ist bei ca 1,5m auf 1,5m ) als die größte Kampfentfernung auf die Panzer Wirkungsvoll bekämpft werden konnten angegeben darüber hinaus braucht man dann zuviel Munition um wirklich effecktiv zu sein. Die Höchstschussweite von 5100m wird man bloß dann nutzen wenn man als Artillerie einen Ort beschießt eine aufgabe die von der Panzerabwehr gelegentlich zur Unterstützung der Artillerie verlangt wurde. Das 10cm PAW hatte übrigens eine V0 von über 1000 m/Sec. hier gab es aber noch etliche probleme mit der Stabiliesierung der Geschosse was bei so hohen Geschwindigkeiten nicht einfach ist. Hatten die rückstoßfreien Geschütze, die die Fallschirmjäger verwendet haben eigentlich auch gezogene Rohre? Nein die haben auch glatte Rohre werden oft auch als Werfer bezeichnet ihre Stückzahl wahr aber gering und die Reichweite jedem Normalen Geschütz unterlegen. Ein ähnliches Konzept das auch Hohladungsraketen zur Panzerbekämpfung verwendete und sehr erfolgreich auf Entfernungen bis 250m war ist der 8,8cm Raketenwerfer 43 "Puppchen" Diese Waffe hatte Ähnlichkeit mit einem kleinen Geschütz, verschoß aber die 490 mm lange RPzGr. 4312 von 2,7 kg Gewicht - das war die gleiche Munition, die dann etwas verlängert beim »Panzerschreck« Verwendung fand. Die 100 kg schwere Waffe besaß ein Rohr von 1.600 mm Länge, die v0 betrug 110 m/Sek. Auf 250 m wurden dabei 160 mm durchschlagen, dabei lagen 50 Prozent der Treffer in einem Quadrat von 1 m Kantenlänge. Da diese Waffe aber im Vergleich zum »Panzerschreck« bei gleicher Leistung erheblich aufwendiger war, wurde die Produktion im Februar 1944 wieder eingestellt. Zum Ende des Krieges gab es noch 1.649 Stück des 8,8-cm-Raketenwerfers 43. Edited January 29, 2016 by Gunsmith86
Yogiflight Posted January 29, 2016 Posted January 29, 2016 Panzerschreck war natürlich viel handlicher als das Püppchen, weswegen diese Panzerfäuste ja auch nach dem 2. Weltkrieg noch in verschiedenen Varianten in vielen Armeen lange Jahre im Einsatz waren. Ich hatte selbst mal das Glück mit der alten französischen Panzerfaust einen Schuß abgeben zu dürfen. Anweisung des französischen Ausbilders vor dem Schuß: den Parka vorn über alles drüberhängen, was aus dem Schutzschild rausschaut. Es hat nämlich die Verdämmung des Geschosses vorn auf den Schutzschild und alles außenrum draufgehauen. Dementsprechend sah der Schutzschild vorn auch aus.
Gunsmith86 Posted January 29, 2016 Author Posted January 29, 2016 Puppchen nicht Püppchen heißt das ding ist ein sehr weit verbreiteter irrtum! PAW kenne ich nur als Polizeiautobahnwache. :vhap: Die Panzerabwehr-Wurfkanone war zuerst da die sollen sich gefälligst eine neue Abkürzung suchen! 1
Gunsmith86 Posted January 30, 2016 Author Posted January 30, 2016 Die 5cm Kampfwagenkanonen (KwK) Teil 3: Funktion der 5cm KwK -Rohrwiege: Die Rohrwiege dient zur Einlagerung des Geschützrohres, der Rohrbremse, des Luftvorholers, des hydraulischen und des elektrischen Sicherheitsschalters. Sie führt das Rohr beim zurücklaufen und stellt die verbindung mit dem Panzerturm her. -Rohrbremse und Luftvorholer Die Rohrbremse hemmt den Rücklauf und regelt den Vorlauf des Rohres. Beim Schuß gleitet das Rohr samt Kolbenstange und Vorlaufstange zurück. Der größte Teil der hinter dem Kolben befindlichen Bremsflüssigkeit wird hierbei durch die Bohrungen in der Kolbenstange und durch den zwischen dieser und der konischen Regelstange vorhandenen Spielraum vor den Kolben gedrückt. Der andere Teil füllt den hinter der Regelstange gelegenen, immer größer werdenden Hohlraum der Kolbenstange und gelangt nach Austreten der Vorlaufstange aus der Vorlaufbuchse in die hohle Regelstange. Da die Regelstange nach hinten immer dicker und der Durchflußquerschnitt zwischen Kolben und Regelstange immer kleiner und schließlich gleich Null wird, wird der größte Teil der Rücklaufenergie allmählich aufgezehrt. Das Rohr kommt zum Stillstand. Ein teil der Rücklaufenergie wird unter Erhöhung des Luftdrucks im Luftvorholer aufgespeichert. Der Vorlauf vollzieht sich unter der Wirkung der sich wieder ausdehnenden Luft im Luftvorholer.
Gunsmith86 Posted January 30, 2016 Author Posted January 30, 2016 Die 5cm Kampfwagenkanonen (KwK) Teil 4: 5cm KwK L/42 gültig für: -Pz.Kpfw. Ausf. E bis J -Panzerbefehlswagen mit 5cm KwK 40 L/42 -5cm Kampfwagenkanone L/42 auf Sockel-Laf. Fk 97 (f) Laut Übersicht über den Rüstungsstand beim Heer einmalig 1800 Stück im August 1942 umgebaut. ( Hier wurde ein teil der durch das Umrüsten alter Panzer III auf die längere 5cm KwK L/60 freigewordenen Geschütze zur Ortsfesten Verteidigung in vorhandene Beutelafetten eingebaut.) -5cm Kampfwagenkanone L/42 auf Behelfssockellafette ( Anzahl ca.500 )
Gunsmith86 Posted January 30, 2016 Author Posted January 30, 2016 Die 5cm Kampfwagenkanonen (KwK) Teil 5: 5cm KwK L/60 gültig für: -5cm Kampfwagenkanone 39/2 im Panzerbefehlswagen eingebaut -5cm Kampfwagenkanone 39 im Pz.Kpfw. III ab 2 Serie Ausf J bis M ( auch in nachgerüsteten Panzer III eingebaut ) -5cm Festungskampfwagenkanone 39/3 ( Panzerturm als Ortsfeste Verteidigungsanlage ) -5cm Kampfwagenkanone 39/1 im Pz.Kpfw. "Leopard" und im s.Pz. Spähwagen "Puma" -5cm Sockel-Kampfwagenkanone 39/4 Ortsfest
Yogiflight Posted January 31, 2016 Posted January 31, 2016 (edited) Was sagen uns diese Schautafeln? Wir benötigen dringenst die Panzergranat Patrone 40, da mit der 39 gegen KW I nicht so wahnsinnig viel anzufangen ist. Eine Sache finde ich allerdings etwas seltsam. Warum ist die maximale Kampfentfernung beim T 34 für die PzGr Patr 40 geringer als für die PzGr Patr 39? Liegt das an der Schräge, daß der Auftreffwinkel der PzGr Patr 39 durch eine stärker gekrümmte Flugbahn günstiger ist? Edited January 31, 2016 by Yogiflight
Gunsmith86 Posted January 31, 2016 Author Posted January 31, 2016 Gute Frage und ich kenne sogar die Antwort drauf: Die Panzergranatepatrone 40 wurde am 22.5.1941 für die 5cm Pak 38 und für die 5cm KwK L/60 eingeführt. Sie sollte helfen die 5cm Kanonen weiterhin wirkungsvoll Einsätzen zu können. Das Besondere bei dieser Munition war, dass das eigentliche Hartkerngeschoss aus Wolfram im Durchmesser nur 30-40% des Rohrkalibers betrug und mit einer Hülle aus Leichtmetall bzw. Eisen mit Stützringen umgeben war. Auf die Geschossspitze war noch eine ballistische Schutzkappe aufgesetzt, wie man auf dem Bild erkennen kann. Durch das geringe Gewicht des Geschosses von nur 900g ( zun vergleich die normale Panzergranate wiegt 2,060 kg also mehr als das doppelte! ) und den großen Ladungsraum wurde eine sehr hohe Anfangsgeschwindigkeit von 1190 m/Sec. und damit bei einer Entfernung von 250m eine Durchschlagsleistung von 148mm ereicht. Es konnten somit alle bekannten Panzerungen an Pz.Kpfw, durchschlagen werden. Allerdings wurde darauf hingewiesen, dass man mit dieser Patrone nur auf Entfernungen unter 500m schießen sollte. Nach dieser Entfernung nahm die Leistung des Geschosses ganz enorm ab. Grund für die rasche abnahme der Geschwindigkeit ist die geringe masse des Geschosses im vergleich zur Normalen Panzergranate was sie sehr viel stärker durch den Luftwiederstand abbremst. Die wunderbare Konstrucktion hätte die Lösung des Problems gebracht, wenn ... ja eben wenn genügend Wolfram zur Verfügung gestanden hätte. Dies war aber nicht der Fall und somit wurde sie sehr bald durch die Pzgr. Patr. 40/1 mit einem Vollgeschoss aus gehärtetem Stahl ersetzt. Die Leistungsmässig aber nicht ganz an das Wolframgeschoss herankam. Die einzigen Waffen die zur Panzerbekämpfung immer mit Wolframgeschossen versorgt wurden waren die Einheiten der Luftwaffe die mit 3cm MK 101, MK 103 und der BK 3,7cm ausgerüstet waren.
Yogiflight Posted January 31, 2016 Posted January 31, 2016 Hätten sie mal statt einer Hülle, die mitfliegt, einen Treibspiegel, der nach Verlassen des Rohres abfällt, wie das heute gemacht wird, verwendet. Der geringere Durchmesser hätte den Luftwiderstand deutlich verringert. Aber da muß halt erst mal jemand draufkommen. Die Kappe auf der Panzergranatpatrone 39, diente die zum Aufstellen des Gescchosses beim Auftreffen auf schräge Panzerungen, um einen günstigeren Penetrationswinkel zu erreichen, denn aerodynamisch ist die ja nicht gerade günstig?
Gunsmith86 Posted January 31, 2016 Author Posted January 31, 2016 (edited) Das hat man versucht ( und noch so einiges mehr! ) geht aber bei gezogenen Rohren nicht so einfach die leiden sehr stark an schlechter Trefferleistung weil sich die beiden halbschalen nicht immer gleichmässig lössen! Die Kappe ist aerodynamisch günstig bei mehrfacher Überschallgeschwindigkeit ist eine möglichst Spitze Form am günstigsten. Selbst der boden des Geschosses ist auf hohe Geschwindigkeit optimiert! Beim aufteffen auf die Panzerung absorbiert die Kappe auch noch einen Teil des Schocks der auf das Geschoss wirkt und sonst manchmal dazu führen kann das das Geschoss an der Panzerung Zerbricht. Edited January 31, 2016 by Gunsmith86
Yogiflight Posted January 31, 2016 Posted January 31, 2016 Ich dachte die Kappe sei zum Aufstellen des Geschosses. Ist bei der APDS-Munition (Treibspiegel) des SPz Marder so. Wenn das Geschoß auf eine schräge Panzerplatte auftrifft, wird es von einer kleinen Kappe an der Spitze, aus einem weichen Material auf dieser Seite abgebremst und richtet sich dadurch etwas auf, wodurch der Eintrittswinkel in die Panzerung günstiger wird.
Gunsmith86 Posted January 31, 2016 Author Posted January 31, 2016 Ist auch hier der fall man kann das Geschoss auf diese Weise aber bloß 3-5 Grad ändern was also nicht gerade beeindruckend viel ist aber ein paar Milimeter sind doch.
MarcAnton Posted February 3, 2016 Posted February 3, 2016 Gunsmith du alter Waffennerd weißt du wie es bei die Leistung der BK37 von der Stuka im Verhältnis zur Nudelmann der IL-2 aussah ?
Gunsmith86 Posted February 3, 2016 Author Posted February 3, 2016 Die Munition zur Bk 3,7cm haben wir hier schon mal gehabt: http://forum.il2sturmovik.com/topic/16645-der-bos-waffen-und-munitions-thread/?do=findComment&comment=264587 Die Entfernung von 300m wurde leider nicht getestet aber man erkennt leicht das diese Spezialmunition einer Normalen Panzergranate wie sie bei der NS-37 Verwendung fand weit überlegen ist. Trotzdem konnte die NS-37 jeden Panzer der bei ihrer Einführung auf dem Schlachtfeld dienst tat vernichten. Und zur Nudelman-Suranov NS-37 48mm / 500m / bei 90° Der Grund warum mit der Ju 87 mit Bk 3,7cm sehrviel bessere ergebnisse erziehlt wurden als mit der NS-37 an der IL2 liegt daran das bei der NS-37 zum einen zu wenig Fachpersonal die Truppe begleitet hat um auftretende Störungen schnell zu beseitigen und eventuell nötige Änderungen vornehmen zu können. Der zweite und wichtigste grund ist aber das die Kannonen nicht gleichzeitig abgefeuertwurden was zu starken Verdrehungenungen des Flugzeuges nach links oder rechts beim Schuss führte welche einfach nicht ausgleichbar sind. Die Bk 3,7cm hingegen erhielt führ jeden Schuss ein extra Abfeuerungssignal welches erst dann vom Schaltkasten gegeben wurde wenn beide Waffen ein elektrisches Signal gesendet haben das der Nachladevorgang beendet ist. Damit hatte der Pilot nur mehr mit der Drehung nach unten zu kämpfen beim Schuss was sich mit etwas Übung zhiemlich gut beherschen läst.
Shouwick_Junjun_Nikku Posted February 3, 2016 Posted February 3, 2016 Sorry I don't speak German, But will anyone explain how the Panzer Tactics to get up and close to any of these tanks without being destroyed?
csThor Posted February 4, 2016 Posted February 4, 2016 (edited) In real life that was the exception. German tactics usually amounted to letting the enemy armored forces to run into an AT defense so that their forward momentum was stopped and only then own armored forces, some of which had maneuvered themselves into the flanks of the attacking enemy, initiated a counter-attack. In reality the german tanks were part of a combined-arms team, they were supposed to operate in cooperation with (mobile/mechanized) infantry, artillery and anti-tank guns and utilize their mobility and firepower in advantageous situations. Given the multitude of inadequacies of the soviet tank forces and an even greater amount of leadership faults in STAVKA and Red Army the Wehrmacht was very capable of playing to its strengths while exploiting soviet weaknesses. Most of that is simply not relevant to a simulation like ours where neither logistical inadequacies, command & control problems or technical issues and training faults exist. But these for the most part played a massive role during the war. (The only exception to this importance of non-gameplay factors is the lack of a Panzergranate 40 for the Panzer III Ausf. L in the game which was introduced in numbers in spring 1942 and which gave the Pz III more punch under 500m against at least T-34s.) How does this translate into gameplay terms? Imagine you and 9 other tank commanders of a soviet T-34 company. Imagine not being able to communicate with your company once underway at all because nobody has a radio (you have one, but can only receive the battalion cirquit) and you have to agree to a specific set of tactics before going out (Flexibility? What's that?). You don't really know the situation (because your unit doesn't have an organic reconnaissance and cooperation with other units is lacking), you can't be sure you have artillery or air support (because of Command&Control issues due to the lack of radios) and what exactly the germans have been up to you won't know until the shooting starts in earnest. Sounds daunting? Yup. Would anyone play if he were subjected to these issues? Nope. In my opinion tanking doesn't make much sense except if you have a supremely dedicated online group striving for teamwork and tactics and a very gifted mission designer who can create highly believable local situations with task for both sides to achieve that are actually achievable. Anything else is simply reduced to bashing one's head against another. Edited February 4, 2016 by csThor
Gunsmith86 Posted February 11, 2016 Author Posted February 11, 2016 Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 18, 36 und 37 Teil 1: Im Zweiten Weltkrieg wurden auf deutscher Seite schwere Flugabwehrkanonen ( Flak ) der Kaliber 8,8cm, 10,5cm und 12,8cm eingesetzt,von denen wohl die 8,8cm Flak die bekannteste war. Sie erlangte wegen ihrer vielfältigen, erfolgreichen Einsätze sowohl bei den eigenen Truppen als auch beim Gegner einen fast legendären Ruf. Die Anfänge der Entwicklung dieses Geschütztypes reichen zuück bis in den Ersten Weltkrieg. Ballone und erstmals auftretende Kampfflugzeuge wurden außer mit den vorhandenen Schusswaffen- Gewehren, MGs, Haubitzen, Mörsern und Kanonen (meist auf irgendwelchen abenteuerlich anzusehende Behelfsvorrichtungen gestellt um Luftziele bekämpfen zu können) auch schon sog. Ballonkanonen, kurz "BAK" genannt, bekämpft. Diese ersten Ballonabwehrkanonen waren auf eine säulenförmige Lafette, einen sog. Pivot-Lafette, gesetzt. die ein Richten in der Höhe von -3° bis +85° erlaubte und ein unbegrenztes Seitenrichtfeld hatte. Da die Fluggeschwindigkeiten und Flughöhen der ständig verbesserten Flugzeuge stiegen, mußten auch die ballistischen Leistungen der Abwehrwaffen gesteigert werden. Die Anforderungen an eine Waffe zur Bekämpfung eines Zieles, das sich frei im dreidimensionalen Raum bewegte, mußten größer sein, als sie bei der Erdartillerie gestellt wurden. Während der Flugweg eines Geschosses nach dessen Abfeuern auf ein Flugziel nicht mehr zu beeinflussen war, konnte das Flugzeug in der zwischenzeit nicht voraussehbare Kurs- und Höhenänderungen vornehmen, so dass es kaum zu einen Volltreffer kommen konnte. Daher wurden neben Schrapnells ( Stahltrümmer welche in ein Behälter gepackt sind und anstelle eines Geschosses verschossn werden beim verlassen des Rohres zerplatzt der Behälter wodurch sich eine Wirkung wie bei einem Schrotschuss ergibt) auch Patronenmunition mit einem Zeitzünder und einer möglichst großen Splitterwirkung verschossen. Die Geschossflugzeit sollte durch eine hohe Anfangsgeschwindigkeit ( V0 ) verkürzt und die Geschossflughöhe vergrößert werden.
Gunsmith86 Posted February 12, 2016 Author Posted February 12, 2016 Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 18, 36 und 37 Teil 2: 1916 wurde versucht durch eine reihe von Neuentwicklungen speziell zur Bekämpfung von Flugzeugen die oben genannten punkte zu erfüllen. Zu diesen zweck entstanden folgende Kanonen - je eine 8cm, 8,8cm und 10,5cm Flak von Krupp -je eine 8,8cm und 10,5cm Flak von Rheinmetall Die Rheinmetall 8,8cm Flak sah der späteren Flak 18 bereits ziehmlich ähnlich und auch die Krupp variante war nicht allzu weit davon entfernt. Beide Kanonen wurden aus der 1913 für die Marine Entwickelten 8,8cm SK L/45 ( SK = Schnelllade-Kanone ) entworfen die sich ausgezeichnet bei der Marine bewährt hat und auch in der Rolle als Flak und Panzerabwehr im Jahr 1918 beim Heer bewährte. Im ersten Weltkrieg wurden 160 Stück der 8,8cm gebaut. (Krupp etwa100 Stück) Die 8cm und 8,8cm Flak konnten pro Minute ca 10 Schuss abgeben und Luftziele bis 6800m bekämpfen. Sie wurden von einen Daimler Zugkraftwagen mit 100 PS bewegt und ereichten eine durchschnittsgeschwindigkeit von 12 Km/h. Im gesamten Kriegsverlauf wurden von der Flak mindestens 1571 Flugzeuge abgeschossen wobei der Munitionsverbrauch je abschuss von 11585 Schuss im Jahr 1914 auf 5040 Schuss im Jahr 1918 gesunken ist. Im unterschied zum 2. Weltkrieg wurde die Flak nur in einer Zone bis zu 500 Km hinter der Front stationiert weil die Reichweite der damaligen Flugzeuge nicht großgenug war um Ziele in noch größere Entfernung Wirkungsvoll zu bekämpfen. Womit etwa 2000 Geschütze ausreichend waren um den bedarf zu decken, bei Kriegsende standen noch 2576 Flak Geschütze aller art in Verwendung. Ältere modele konnten durch diese günstige lage deshalb zunehmend von neuen 8,8cm Flak Geschützen abgelöst werden. Video Krupp 8cm K-Flak L/45:
Gunsmith86 Posted February 13, 2016 Author Posted February 13, 2016 (edited) Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 18, 36 und 37 Teil 3: Der Versailler Friedensvertrag verbot dem Reichsheer u.a. auch den Besitz von Flugabwehrgeschützen. Nur die Marine durfte die erlaubten Schiffe mit Flak bestücken. Dennoch konnte, von den Kontrollmächten unbemerkt, heimlich an einem Weiterausbau der Reichswehr gearbeitet werden. Hier machte sich besonders die Sorge über das Fehlen geeigneter Flak-Geschützen breit und so entstand zunächst die 7,5cm Flak L/60 in dem zulässigen Kaliber, weil Deutschland nach dem Versailler Diktat nur 7,5cm und 10,5cm Flak besitzen durfte. Da die Produktion in Deutschland brach lag, arrangierte sich die Reichswehr mit der Schwedischen Firma Bofors, wo sich ein deutsches Team mit Ruhe an die Konstruktion heranmachen konnte. Diese "Filiale" von Krupp in Schweden wurde ab 1922 durch die Reichswehr finanziert und Krupp errichtete ein "Geisterbüro" in Berlin unter dem Namen "Koch & Kienzle", das die Verbindung zu Schweden aufrechterhielt. So entstand in den Jahren 1925 bis 1930 die 7,5cm Flak L/60, die aber zunächst nicht in Deutschland eingeführt, sondern nach Spanien und Brasilien exportiert wurde, wo sie auch erprobt werden konnte. Erst im Jahr 1939, als der Krieg ausbrach, wurden etliche noch nicht ausgelieferte Geschütze von der Kriegsmarine und zur Ausbildung für die Flak-Truppe übernommen. Angeblich sollen auch einige Geschütze von den sogenannten Fahrabteilungen ( wie die Flak zur Tarnung genannt wurde) ab 1932 verwendet worden sein. Die Leistungen dieses Geschützes befriedigten in keiner Weise und so wurde es auch in den offiziellen Listen über die eingeführten Waffen überhaupt nicht erwähnt. Besonders die Geschosswirkung war zu gering und so wurde nach Fertigstellung der 1928 angelaufenen Entwicklung der 8,8cm Flak 18 diese übernommen. Edited February 15, 2016 by Gunsmith86
Blooddawn1942 Posted February 15, 2016 Posted February 15, 2016 Die Beitragreihe ist besonders interessant. Danke dafür.
Gunsmith86 Posted February 15, 2016 Author Posted February 15, 2016 Danke! Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 18, 36 und 37 Teil 4: Die 8,8cm Flak bekam zunächst die Bezeichnung "8,8cm Flak 18" (grund dafür war das man möglichst wenig aufsehen mit diesem neuen Geschütz eregen wollte ein nicht eingeweihter betrachter sollte denken das es sich bei diesem Geschütz um die selbe 8,8cm Flak handelte die schon im Jahre 1918 verwendet wurde). Dieses Gerät wurde noch verbessert und als "8,8cm Flak 36" und nach nochmaliger Verbesserung als "8,8cm Flak 37" bezeichnet. Die spätere 8,8cm Flak 41 war dann eine völlig neue Entwicklung und hatte nur noch das Nennmaß des Kalibers gemeinsam. Unabhängig von den Verbesserungen, galt als Unterscheidungsmerkmal für die Wehrmacht die Art der Lafette. In der L.Dv. 436 über die 8,8cm Flak 36 lesen wir hierüber wie folgt: "Bestimmend für die Benennung des Geschützes ist stets das Lafettenkreutz. Geschütze mit Lafettenkreutz 36 sind, unabhängig vom Rohraufbau, 8,8cm Flak 36, solche mit Lafettenkreuz 18 sind 8,8cm Flak 18. 8,8cm Flak-Rohre 18 und 8,8cm Flak-Rohre 36 lassen sich bei beiden Geschützarten verwenden. In der Regel werden bei 8,8cm Flak 18 8,8cm Flak-Rohre 18 und bei 8,8cm Flak 36 8,8cm Flak-Rohre 36 aufgezogen sein. Das Fahrbarmachen der 8,8cm Flak 18 erfolgt mit Sd.Ah.201, der 8,8cm Flak 36 mit Sd.Ah.202. Die Sd.Ah.201 und Sd.Ah.202 sind nicht untereinander austauschbar." Diese Unterscheidungen sollte wohl die Ersatzteilbeschaffung vereinfachen und konstruktive Änderungen unberücksichtigt lassen. weil die Bedienungsmannschaften am jeweiligen Gerät eingewiesen wurde und Unterschiede zu Waffen anderer Batterien kaum interessierten.
csThor Posted February 16, 2016 Posted February 16, 2016 Gunsmith hast du zufällig brauchbare Fotos von der Instrumentierung und Verkabelung der 8,8cm Flak 36? Ich habe noch Revells "Acht-Acht" als Modell liegen und als penibler Modellbauer möchte man doch gewisse Verbesserungen des Basismodells machen.
Gunsmith86 Posted February 17, 2016 Author Posted February 17, 2016 Ich werde schauen was ich dazu finden kann und stelle die Bilder dann hier rein.
Juri_JS Posted February 25, 2016 Posted February 25, 2016 Ich wäre daran interessiert, etwas über die von der Wehrmacht im 2. Wk verwendeten Beobachtungsballons zu erfahren. Meine eigenen Recherchen über das Thema hatten bislang wenig Erfolg. Eine meiner Fragen wäre, ob die verwendeten Ballons identisch mit dem bereits im 1. Wk. verwendeten Typ Ae 800 sind, den wir in RoF haben.
Gunsmith86 Posted February 28, 2016 Author Posted February 28, 2016 (edited) Zu den Beobachtungsballons im 2. Wk habe ich leider nichts vieleicht kann da jemand anders helfen.Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 18, 36 und 37Teil 5: Oberlafette mit Ausgleicher, Richtmaschinen und Zieleinrichtung Die Oberlafette besteht im wesentlichen aus den beiden Lafettenwänden, die an ein kastenförmiges Mittelstück angenietet sind und oben die Schildzapfenlager tragen. An der rechten Lafettenwand befinden sich die Antriebe zur Höhen- und Seitenrichtmaschine mit den zugehörigen Empfängern, sowie die Zieleinrichtung. An der linken Lafettenwand ist die Zünderstellmaschine befestigt. Zwischen den Lafettenwänden liegen in Gabelstücken die Ausgleicher. Die Ausgleicher dienen dazu, die Vorderlastigkeit des Rohres samt Wiege auszugleichen. Sie ermöglichen ein müheloses Heben und Senken des Rohres und entlasten die Höhenrichtmaschine. In den Ausgleichern befinden sich je drei Federn, die gegen einen Kolben drücken. Dieser überträgt die federkraft durch eine Kolbenstange auf die Wiege. Jeder Ausgleicher erzeugt bei 8° eine Kraft von 2800 kg. Die Oberlafette läuft unten in eine Schwenksäule aus, mit der sie in den Sockel hineinragt und an deren unteren Ende die Horizontierung angreift. Die Seitenrichtmaschine ermöglicht die Bewegung des Rohres in der Seitenrichtung. Eine Umdrehung des Handrades verändert die Seitenrichtung um 1,8°. Mit Hilfe eines unter Federdruck stehenden Hebels kann dieses Übertragungsverhältnis so geändert werden, dass eine Umdrehung des Handrades die Seitenrichtung des Rohres um das Doppelte (3,6°) verschiebt. Das Seitenrichtfeld beträgt 360° nach jeder Seite. Der Schwenkzeiger zeigt auf dem Deckel des Gehäuses den Ablauf des Seitenrichtfeldes nach links und rechts an. Der Teilring am Schwenklagerkopf trägt eine bis zu 6400 Teilen reichende, von 100 zu 100 Teilen bezifferte Strichteilung, die mit Hilfe eines an der rechten Wand der Oberlafette angebrachten Zeigers abgelesen wird; die Entfernung von Strich zu Strich entspricht 10 Teilstrichen. Die Höhenrichtmaschine diehnt zum Nehmen der Höhenrichtung. Eine Umdrehung des Handrades gibt dem Rohr jeweils eine Erhöhung um 1°. Auch hier kann durch einen Hebel das Übertragungsverhältnis verdoppelt werden, so dass eine Umdrehung des Handrades das Rohr um 2° erhöht. Das Höhenrichtfeld reicht von -3° bis +85°. Zur Schonung der Höhenrichtmaschine während der Fahrt müssen Kupplungswelle und Schneckenwelle entkuppelt werden, dies geschieht bei 0° Erhöhung durch Umlegen des Kupplungshebels in die mit "Lose" bezeichnete Rast des Bügels. Beim Schießen mit Kommandogerät werden Seiten- und Höhenrichtung durch Abdecken der in den Empfängern aufleuchtenden Lampen aufgenommen. Zum Abdecken der Lampen dienen Folgezeiger, die durch ein besonderes Getriebe mit der Seiten- bzw. Höhenrichtmaschine in Verbindung stehen. Die Empfänger für Seitenwinkel und Rohrerhöhung sind an der rechten Wand der Oberlafette angebracht. Flak 18 und 36 Lampen-Empfänger: Ab 1:15 ist kurz der Lampenzeiger in funktion zu sehen der Kanonier dreht so lange in Laufrichtung bis die Lampe stehen bleibt und der Folgezeiger genau drauf ist. Der Empfänger besteht aus drei Lampenkreisen mit je zehn Lampen. Ein Sprung der Lampe im äußeren Kreis bedeutete 0,1°, im Mittleren Kreis um 1° und im inneren Kreis um 10°. Flak 37 mit Wechselstrom-Folgezeiger-Empfänger vom Übertragungsgerät 37: Edited February 28, 2016 by Gunsmith86
Juri_JS Posted February 29, 2016 Posted February 29, 2016 (edited) Hier das wenige was ich bisher zum Einsatz der Beobachtungsballons gefunden habe:Die Ballons waren Teil von Beobachtungsabteilungen, zu denen auch Schallmeß-Batterien (zur Ortung feindlicher Artillerie) und Lichtmeß-Batterien gehörten.Eine Ballonbatterie verfügte zu Kriegsbeginn außer über Fesselballons mit einer Steighöhe bis 1000 m, auch über einen Nachrichtenzug mit Funk- und Fernsprechtrupps, einen Windentrupp mit Zgkw 18 und 300 PS Seilwinde, einen Auswertungszug und über eine eigene Gaserzeugungsanlage. Zum Schutz vor Luftangriffen gab es außerdem einen eigenen Flakzug mit vier 20 mm Geschützen.http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Zusatz/Heer/AufklArt.htm1944 wurde ein eigenes Ballonbeobachterabzeichen eingeführt:https://de.wikipedia.org/wiki/BallonbeobachterabzeichenWas mir fehlt sind Informationen zu den verwendeten Ballons und konkrete Beispiele für den Einsatz solcher Einheiten. Zumindest an der Ostfront scheint der Einsatz von Beobachtungsballons sehr verbreitet gewesen zu sein. Mir ist aufgefallen, dass eine Reihe von russischen Fliegerassen in ihren Abschusslisten auch Ballons verzeichnet hat. Hier einige Bilder vom Einsatz solcher Beobachtungsballons, aufgenommen 1941 in Lappland: Edited February 29, 2016 by Juri_JS 1
Gunsmith86 Posted March 2, 2016 Author Posted March 2, 2016 Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 18, 36 und 37Teil 6: Die Zünderstellmaschine Die Zünderstellmaschine mit den Folgezeigern dient zum Stellen der Zeitzünder, sie ist an der linken Lafettenwand befestigt. Beim Schießen mit Kommandogerät wird die Zündermaschine durch Abdecken der aufleuchtenden Empfängerlampen auf die Zünderlaufzeit gestellt. Beim direkten Richten erfolgt das Einstellen der befohlenen Gerade zum kreuz am Ablesefenster. Die Zünderstellmaschine ist mit 2 Zünderstelltöpfen versehen. Eine durch eine Kurbel in Bewegung zu haltende Schwungscheibe besorgt das Drehen der Granate beim Stellvorgang. Sauzeichen zeigen an, wenn das Stellen der Zünder durch die Maschine durchgeführt ist. Um den richtigen Zeitpunkt zur Zündung der Granate einstellen zu können muss nicht nur Fluggeschwindigkeit, Flugrichtung und Flughöhe des Ziels möglichst genau bekannt sein sondern auch noch die Position der Flakgeschütze zu den Messgeräten sowie die Geschwindigkeit der Geschosse. Die Daten hierzu können entweder durch ein Würzburg Radar oder über diereckten Sichtkontackt zum ziel ermittlt werden alles wird dann über das Komandogerät gesammelt und ausgewertet un dweiter zum Komando-hielsfgerät gesendet. Dieses Verteilt die Werte dann auf die Einzelnen Geschütze in der Batterie. jedes Geschütz erhält Werte die genau auf seine Position zum Ziel abgestimt sind. Aufbau eine 8,8cm Batterie. Hier abgebildet eine Batterie mit Flak 41 der aufbau für die 8,8cm Flak 18,36 und 37 ist gleich an stelle des Komandogeräts 40 kann auch ein Komandogerät 36 ( Vorläufer ) stehen. Messen der V0 bei der 8,8cm Flak:
Yogiflight Posted March 2, 2016 Posted March 2, 2016 Hi Gunsmith, sehr interessant, wieder. Die Achtacht hat mich schon immer fasziniert. Kleiner Fehler ist dem Buchautoren bei dem Bild der Flak37-Zünderstellmaschine auf dem Bild links oben passiert, das ist nämlich seitenverkehrt. Bei der Entfernungsermittlung im direkten Richten, bezieht sich das auf die Zieloptik des K1 (Richtschützen)? Wenn ja, wie sah das Einstellen der Werte dann bei dem tragbaren Entfernungsmesser, diesem etwa einen Meter langen Rohr mit den Ausgucken an den beiden Enden, aus? Hast du da auch was dazu?
Gunsmith86 Posted March 2, 2016 Author Posted March 2, 2016 (edited) Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 18, 36 und 37Teil 7: Im Erdkampf oder auch gegen Luftziele ohne Kommandogerät (vorwiegend gegen Panzer auf 500 m bis 1500 m Entfernung) visierte der Richtkanonier „K2“ an der Seitenrichtmaschine durch einen schmalen Sehschlitz in der Geschützblende mit dem „Flakzielfernrohr 20“ zum Ziel. Dieser Wert wurde elektrisch zum Seitenrichtgeber übertragen (Flak 41 und Mechanisch Flak 18-37) , das Geschütz wurde jedoch manuell mit Doppelhandrädern bis zur Lageüberdeckung gekurbelt. Ein zweiter Mann („E-Meßmann“) mit dem Entfernungsmessgerät („E-Meßgerät Basis 1 m“) ermittelte die Entfernung zum Ziel. Dieser Wert wurde dem Kanonier „K1“ an der Höhenrichtmaschine für die Rohrerhöhung verwendet. Auf Freigabe bei Zieldeckung oder Kommando des Geschützführers („G.F.“) löste der Schütze „K2“ den Schuss mit dem Pedal aus. Der Entfernungsmesser funktioniert übrigens wie deine Augen er liefert zwei Bilder vom Selben Objekt die man durch drehen eines knopfes übereinander schieben kann ( genau das gleiche passiert im Kopf mit den beiden bildern die von den Augen geliefert werden ) Anhand vom bekanten abstand der beiden Linsen und den Winkel den die Linsen haben läst sich errechnen Welchen abstand das Ziel zum Messgerät hat. Bei den meisten geräten lässt sich dieser Wert natürlich direct anhand einer Skala ablesen. Je größer der absand zwischen den Linsen desto genauer die Messwerte. Rundblickfernrohr: Um alls Artillerie oder Flak verwendet werden zu können muss die Position des Geschützes zu den messgeräten genau festgelegt werden um dies machen zu können wird das Rundblickfernrohr verwendet. Es wird oben auf die Falk gebaut und läst sich in jede Richtung drehen ohne das Geschütz zu bewegen dadurch kann an hand von markanten punkten in der Umgebung die Geschützstellung genau bestimmt werden. Edited March 7, 2016 by Gunsmith86
Yogiflight Posted March 2, 2016 Posted March 2, 2016 Danke für die prompte Antwort, Gunsmith. Der Richtkanonier hat also die ermittelte Entfernung an seinem Flakzielfernrohr 20 eingegeben, was dann wohl von der Zünderstellmaschine in die entsprechende Zünderlaufzeit umgerechnet wurde.
Gunsmith86 Posted March 7, 2016 Author Posted March 7, 2016 (edited) Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 18, 36 und 37Teil 8: Den ersten echten Einsatz erlebte die 8,8cm Flak in Spanien. Die Luftwaffe schickte 5 Batterien mit je 4 Geschützen dort hin. In der Zeit in der die 8,8cm Flak dort eingesetzt waren wurden 386 Abschüsse erzielt von denen 59 (15%) auf die Flak entfielen. In 277 Kampftagen kam es zu 377 Kampfhandlungen mit Beteiligung der 8,8cm davon waren 31 gegen Luftziele der rest als Artillerie gegen bodenziele. Aufgrund dieser in Spanien gemachten Erfahrungen wurde von der Flakwaffe eine Auflistung der vermutlich für einen Kriegsfall benötigten Geschütze und zugehörigen Ausrüstung gemacht. Eine Einschätzung zu der Munitionsmenge konnte jedoch nicht erstellt werden da man hierfür zu wenig oft in der Luftverteidigung eingesätzt war. Ein großer schwachpunkt der Flakwaffe zeigte sich auch zum ersten mal in Spanien und zwar das fehlen eines Messgerätes mit dem bei Dunkelheit ohne das vorhandensein von Flakscheinwerfern Ziele angeriffen werden können. Mehrfach konnten Ziele nicht Verteidigt werden weil keine Scheinwerfer zur Verfügung standen und selbst wenn welche da waren war es schwierig die Flugzeuge am Himmel zu finden und dann zu verfolgen um der Flak zeit zu geben es Abzuschiessen. Für den Einsatz mit dem Heer rechnete man damit das man zum Schutz von 150 Divisionen. 880 Stück 8,8cm Flak brauchen würde / 675 Stück 3,7cm Flak / 1530 Stück 20mm sowie 270 Scheinwerfer. Für den Einsatz in der Heimatverteidigung wurde gebraucht. 320 Stück 10,5cm Flak / 2800 Stück 8,8cm Flak / 500 Stück 3,7cm Flak / 9000 x 2cm Flak sowie 1900 Suchscheinwerfer. Auflistung 1. April 1939: Benötigt / Vorhanden 4000 Stück 10,5cm und 8,8cm Flak / 3090 Stück 1175 Stück 3,7cm Flak / 1154 Stück 10530 Stück 2cm Flak / 11756 Stück 2170 Stück Suchscheinwerfer / 3404 Stück ( nicht alle entsprachen der neuesten Bauart von 150cm ) - / 710 Stück Feuerleitgeräte - / 1821 Stück Horchgeräte zur Ortung von Flugzeugen Der größte Mangel herschte im bereich der Feuerleitgeräte, eigentlich sollte jede Batterie ihre eigenen haben aber bis anfang 1940 konnte nur 70% des bedarfes gedeckt werden. Noch schlechter sah es auf dem bereich der Ortungsgeräte gegen Nachtangriffe oder bei Schlechten Wetter aus man hatte erkannt das die Horchgeräte hier bei weiten nicht ausreichten weil sie zu ungenau waren weshalb man nun etwas verspätet begann sich um Radargeräten zur direckten Feuerleitung zu bemühen welche aber erst ab Oktober 1940 zum Einsatz kammen. ( Mehr hierzu später. ) Um es kurz zu sagen die beste Bodengestützte Flugabwehr der Welt. Als vergleich in ganz Frankreich gab es im September 1939 1800 Stück Flak MGs und 1261 Flakgeschütze aller art ( zum teil umgebaute Feldkannonen )! An neuere Flakgeschütze wurde zwar gedacht dies aber auch erst seit Beobachter im Spanien gesehen haben was man mit moderner Flak alles machen kann. Edited March 7, 2016 by Gunsmith86 1
Gunsmith86 Posted March 11, 2016 Author Posted March 11, 2016 (edited) Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 18, 36 und 37Teil 9: Verbrauch von Flakmunition September 1939: 10,5cm Flak / verbrauch 270 / bestand 85870 8,8cm Flak / verbrauch 23240 / bestand 5541000 3,7cm Flak / verbrauch 66300 / bestand 4532000 2cm Flak / verbrauch 296800 / bestand 64053000 Verbrauch von Flakmunition Oktober 1939: 10,5cm Flak / verbrauch 390 / bestand 96230 8,8cm Flak / verbrauch 15010 / bestand 5359000 3,7cm Flak / verbrauch 72900 / bestand 5017000 2cm Flak / verbrauch 48200 / bestand 65597000 Verbrauch von Flakmunition November 1939: 10,5cm Flak / verbrauch 210 / bestand 96210 8,8cm Flak / verbrauch 1870 / bestand 5639000 3,7cm Flak / verbrauch 16170 / bestand 5092000 2cm Flak / verbrauch 338590 / bestand 67677000 Das Absinken des Verbrauchs nach September 1939 ist zum einen auf das ende der Kampfhandlungen im Polenfeldzug zurückzuführen zum anderen durch das schlechter werdende Wetter welches die Möglichkeit Flugzeuge zu bekämpfen stark einschränkt. Auch der Polenfeldzug eignete sich nicht um festzustellen welche menge an Munition für eine größere aktion bereitgestellt werden muss. Trotzdem ließ die Luftwaffe die anzahl der Produzierten 8,8cm Flakmunition nach dem Frankreichfeldzug auf 100000 Schuss pro Monat senken eine maßnahme die sich später noch als nachteilig erweisen sollte den schon ende 1940 wurde erkannt das dies vollkommen unzureichend sein wird und maßnahmen zur extremen Steigerung wurden getroffen. Die Kurzzeitig freigewordenen Produktionskapazitäten mussten also gerade als die Produktion anderer Munition begann schon wieder umgestellt werden um ihre uhrsprüngliche Tätigkeit wieder aufzunehmen. Ziel war im ersten viertel 1941 400000 Schuss pro Monat zu produzieren im zweiten Viertel 1941 dann schon 1000000 pro Monat und dann wurde diese zahl auf ganze 2000000 pro Monat im letzten viertel 1941. Tatsächlich konnte diese Zahlen nicht so schnell erreicht werden im zweiten Viertel 1941 schafte man 890000 Schuss pro Monat, im dritten Viertel 1941 1260000 Schuss pro Monat und 1300000 im Vierten Viertel 1941. Das Ziel von 2000000 Schuss pro Monat konnte nie erreicht werden mit 1440000 Schuss pro Monat im letztem Viertel 1943 wurde der größte Ausstoß erreicht. Vor beginn des Krieges wurde erwartet das ein Abschuss mit der 8,8cm Sprenggranate dann zu erwarten war wenn ein Geschoss näher als 30m am Ziel explodiert. Im Krieg Zeigte sich dann das ab einen Abstand von weniger als 9m nur mit leichten Beschädigungen gerechnet werden kann und erst bei Treffern die nicht weiter als 3-4m vom Ziel entfernt sind mit der möglichkeit von ernsthaften schäden gerechnet werden kann. Dies bedeutete also das man für jeden Abschuss mehr als die zehnfache menge Flakmunition braucht! Im Dezember 1940 wurde für jeden Abschuss mit 8,8cm oder größer 7058 Schuss verbraucht, mit der leichten Flak 20604 Schuss pro Abschuss. ( Dezember 1940 Abschüsse gesamt 31 davon 6 durch schwere Flak, 12 durch die leichte Flak und 13 weitere durch schwere und leichte Flak in zusammenarbeit. ) Edited March 25, 2016 by Gunsmith86 1
Gunsmith86 Posted March 25, 2016 Author Posted March 25, 2016 (edited) Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 18, 36 und 37Teil 10: Feuerarten der Flak: 1) Sperrfeuer Beim Sperrfeuerschiesen wird ein rechteck bestimmt mit einer gewissen länge ( z.b: 2 KM lang und 1 KM hoch und Breit ) das so liegt das es wahrscheinlich ist das der Gegner dieses durchqueren muss um an sein Ziel zu kommen. Alle Geschütze die zur Verfügung stehen schießen Dauerfeuer in dieses rechteck ohne ein Flugzeug anzuvisieren. Diese methode wurde wenn möglich vermieden oft hatte man aber keine wahl und musste aufgrund von zu wenigen Messgeräten, den Einsatz von Beutegeschützen die nur auf deutsche Munition umgestellt waren aber nicht mit den vorhandenen Messgeräten mit Zieldaten beschickt werden konnten oder fehlender Sicht und schlechten Wetter auf diese extrem Munitionsfressende methode zurückgreifen. Abschüsse wurden so nur sellten erzielt. 1944 waren mehr als 250 batterien ständig auf diese methode angewiesen. Zusehen ab 11:05 bis 13:00 min 2) Gezieltes Dauerfeuer mit Einsatz von Messgeräten ( Komandogeräte 35, 36 und 40 ) Diese methode gehörte zu den am meisten eingesetzten. Sobald das ein Verband in reichweite der Batterie kam wurde ein einziges Flugzeug mit dem Komandogerät angemessen welches alle nötigen Richtwerte an jedes Geschütz in der Batterie weitergab dann wurde so lange mit der gesamten Batterie geschossen bis das Ziel entweder Vernichtet war oder den Wirkungsbereich der Geschütze verlassen hat. Selten entkamm ein Flugzeug ohne Schaden zu nehmen trotzdem reichte es meist nicht für den Abschuss aus weil allein das Messgerät schon viel zu ungenau für einen Sicheren Abschuss ist. Als Beispiel: Wenn wir davon ausgehen das unsere Flak genau auf den Punkt trifft den das Messgerät errechnet hat so ergibt sich daraus ein Kreis mit 278m Durchmesser für das Komandogerät 35, 197m Durchmesser für das Komandogerät 36 und immer noch 164m beim Komandogerät 40! In der realität schaffen wir aber noch nicht mal diesen riesigen Kreis immer zu treffen weil wir noch weitere faktoren haben die einen erheblichen einfluss auf den Punkt haben an dem unsere Granate Explodieren soll. Als weiteren Einfluss haben wir noch die zeit die gebraucht wird um die Granate nach erhalt der Daten vom Messgerät Einzustellen damit sie theoretisch am richtigen Punkt explodiert ( Hierfür wurde in der regel 3 Sekunden mit eingerechnet). Diese Zünder sind sehr aufwendig zu fertigen und haben einen Toleranzbereich von 0,05% was also bei 20 Sekunden Flugzeit 1 Sekunde ist wenn wir grob davon ausgehen das unser Geschoss sich dann noch mit gut 400 m/s bewegt so kann also der Sprengpunkt durchaus 200m über unserem Ziel oder 200m darunter liegen ( leider fehlen mir hier genauere Zahlen zur Geschossgeschwindigkeit ). Unser ziel bewegt sich natürlich auch noch in den ca. 24-25 Sekunden die wir brauchen um es anzumessen und einen Schuss auf seinen vermeintlichen zukünftigen standort zu schicken. Bedenkt man also das wir für den Abschuss näher als 3-4m ans Ziel kommen muss wird schnell klar das wir um das einmal zu schaffen sehr viele versuche machen müssen. Zu sehen ab 4 min bis 5:50 min im Film 3) Feuerüberfall mit Messgeräten. Beim Feuerüberfall wird von allen Geschützen ein fester Punkt anvisiert der in der Flugrichtung eines Einzelnen Flugzeuges liegt mit dem Messgerät wird vorher schon alle daten für diesen Punkt errechnet und an alle geschütze weitergegeben dadurch konnten einige Sekunden eingespaart werden die sonst zur Ermittlung und weitergabe der Messdaten verloren gingen. Wenn das ziel Richtung, Höhe und Geschwindigkeit nicht änderte wurde bei ereichen des Vorhaltepunkts zu dem die Eingestellten werte passten mit allen Geschützen gleichzeitig auf diesen Punkt gefeuert. Diese methode war sehr erfolgreich und führte wohl zu den meisten direckten Abschüssen durch Schwere Flak. In wichtigeren Städten und Industrieanlagen wurden ab ende 1941 zunehmend sogenannte superbatterien eingesätzt welch nicht mehr vier Geschütze auf ein Ziel richteten sondern 16 bis über 40 Geschütze die alle vom selben Komandogerät gesteuert wurden. Dies bedeutet das zum Flakfeuer anderer Batterien bei einen Angriff auf Berlin zum Beispiel es sein konnte das ein einziges Flugzeug plötlich und ohne weitere Vorwarnung von 40 Flakgranten eingehüllt wurde und sich das etwa alle 20 Sekunden wiederholte! Zusehen ab 5:50 bis ca. 10 min. 4) Feuern mit Horchgeräten bei Nacht Im wesentlichen das gleiche wie bei Nr.2 oben nur das hier wegen mangels von Flakscheinwerfern oder wegen mangelnder Sicht durch Wolken oder Schlechten Wetters durch mehrere horchgeräte versucht wird eine Dreieckspeilung auf ein Ziel zu bekommen die daten werden ins Komandogerät eingegeben und weiter an die Flakgeschütze geleitet. Sehr ungenau aber doch noch wesentlich besser als blindes Speerfeuer in die Nacht. 5) Feuern mit Flakscheinwerfer bei nacht. Hierbei sind alle Feuerarten ausser Nr.1 möglich solange das Ziel im Lichtkegel des Scheinwerfers ist kann es über das Komandogerät direckt angemmessen werden und genauso effecktiv bekämpft werden wie am Tag. Die Horchgeräte dienen den Flakscheinwerfern dazu das Ziel grob auszumachen. 6) Feuern mit FuMG ( Funkmessgerät = Radar ) Die mit abstand genaueste art um ein Ziel zu bekämpfen Gefeuert wurde nach Nr.2 oder Nr.3 nur das alle Messdaten direckt vom FuMG kammen und nur über das Komandogerät weitergegeben wurden. Die ersten kammen ab 15 November 1940 in Berlin zum Einsatz dabei wurden von 30 Einfliegenden Bombern 7 durch die mit Radar gesteuerten Flakbatterien Abgeschossen. Dieser Erfolg sorgte für eine sofortige erhebliche Erhöhung der Angriffshöhe bei Angriffen auf Wichtige Ziele durch Bomber. Die meisten der Abschüsse deutscher Flugzeuge über England durch Flak wurden auch von Radargesteuerten Geschützen erzielt. Zu beginn war die Genauigkeit beim Messen mit FuMG etwa 50m Durchmesser dies konnte im laufe der Zeit auf ca. 25m gesenkt werden. Bei Kriegsende waren bereits mehrere Geräte im Einsatz die eine Genauigkeit von 10-15m hatten und auch durch Düppel nicht gestört werden konnten. Zur Lösung des Problems der geringen aussicht auf einen nahtreffer gab es 1944 einen vorschlag der erst einmal erschütterte und schließlich zu einem radikalen umdenken bei den verwendeten Zündern führte für Deutschland war dies aber bereits zu spät. Schon länger wurde beobachtete das ein nicht unerheblicher teil der Abgeschossenen Bomber direckte Durchschüsse von schwerer Flak aufwiesen weil die granaten nur durch Zeitzünder gezündet waren und keine Aufschlagzünder hatten die bei direckten kontackt mit einen hinderniss explodiert wären. Man glaubte aber diesen umstand vernachlässigen zu können ein sehr teurer fehler wie sich noch zeigen sollte. Es blieb Dr. Voss vorbehalten diese Gedankengänge zu einem logischen Abschluss zu bringen. In einer Schrift die er 1944 verfasste, erklärte er dass die Chance, ein Geschoss so nahe an ein Flugzeug zu schießen dass es vernichtet wird, sich kaum von der eines direkten Treffers unterscheidet. Daraus folgerte er dass eine Ausstattung der Geschosse mit Aufschlagzündern durch die Beseitigung der Fehlerquelle beim Zünder und einer möglichen weiteren bei der Zünderstellmaschine sowie eine Erhöhung der Feuergeschwindigkeit und Verringerung der Zeitspanne zwischen Errechnung der Schießwerte und dem Schuss im Endeffekt die Chancen eines direkten Treffers verbessern würde - und zwar in einem Maße, dass eine Munition mit Aufschlagzünder theoretisch einer solchen mit Zeitzünder überlegen sein würde.Dies war für das OKL ein schwer verdaulicher Brocken, jedoch waren die Zahlen von solcher Überzeugungskraft dass die Luftwaffe noch andere Wissenschaftler beauftragte, dieses Problem zu untersuchen. Außerdem wurden eine Reihe von Schießversuchen durchgeführt bei denen die Detonationen der Geschosse gefilmt wurden. Die Ergebnisse bewiesen dass Dr. Voss höchstens zu wenig gesagt hatte, und als Test wurde einer Anzahl von Flak-Batterien befohlen, Doppelzünder zu verwenden - auf Spätzündung gestellt so das sie mit sicherheit erst über dem ziel explodieren würden es sei den sie treffen das Flugzeug direckt was den Aufschlagszünder sofort zur explosion gebracht hätte. Die Kanoniere ihrerseits waren skeptisch, jedoch brachte dieses Verfahren bemerkenswert gute Erfolge. Am 20. März 1945 gab die Luftwaffe endlich den Befehl heraus, die Verwendung von Zeitzündern bei Sprenggeschossen zu unterlassen und ausschließlich Aufschlagzünder zu verwenden.Nach Einführung der Doppelzünder (Zeitzünder mit integrierten Aufschlagzünder) erhöhte sich die Effektivität der Flak wie folgt:8,8 cm Kanonen 5 mal mehr Abschüsse!10,5 cm Kanonen 3 mal mehr Abschüsse!12,8 cm Kanonen 2 mal mehr Abschüsse! Die zahl der beschädigten maschinen blieb in etwa gleich wobei auch hier der anteil an ernsthaften beschädigten maschinen leicht zunahm. Flakerfolge: Zwischen Juli 1942 und April 1945 wurden ca. 1345 Bomber der RAF bei Nacht Abgeschossen. Jäger brachten 2278 weitere Bomber der RAF runter 1.69: 1 für die Jagdwaffe Zwischen Februar 1942 und April 1945 wurden 163 Bomber der RAF durch Jäger so schwer beschädigt das sie abgeschrieben werden mussten im selben zeitraum wurden 151 Bomber der RAF durch Flak so schwer beschädigt das sie abgeschrieben werden mussten 1.08: 1 für die Jagdwaffe. Im selben zeitraum wurden 1731 Bomber der RAF durch Jäger beschädigt. 8842 Bomber der RAF durch Flak beschädigt. 5.1:1 für die Flak! Auch zu beachten währe das Flugzeuge die ihr Ziel nicht erreicht haben weil sie durch Beschädigung ihre Mission abbrechen mussten nicht oben mitgezählt wurden. Angriffe bei Tag: Flak war laut Untersuchungen der USAAF für 50% der verluste im Kampf über Europa verantwortlich gemacht. Fast 5400 Flugzeuge wurden Abgeschossen während es den Jägern nur gelang 4300 Maschinen aus den Bomberverbänden zu schiessen. Die Deutschen Zahlen hierzu sind leider nicht vollständig erhalten wir wissen aber das bis anfang 1944 fast 65% der Bomber durch Jäger abgeschossen wurde diese anzahl ging aber von dort ab immer stärker zurück so das in den letzten Kriegsmonaten nur noch die Flak eine ernstzunehmende bedrohung für die Bomber darstellte ( Im Oktober 1944 brach die Deutsche Luftverteidigung nach einen letzten aufbegehren zusammen und konnte von da ab nur mehr bei Wichtigen Objekten einen starken schutz aufrechterhalten). Dazu kommt noch die extem hohe anzahl an Flugzeugen die beschädigt wurden allein die Eighth Air Force hatte von Dezember 1942 bis April 1945 54539 Maschinen die durch Flak beschädigt wurden. Das bedeutete das für alle Geflogenen Einsätze im Schnitt 20% der Maschinen mit Treffern zurück kammen! Im selben Zeitraum wurden 11954 Maschinen der 15 A.F. durch Flak beschädigt. In etwa 27% der beschädigten Maschinen waren schwer beschädigt oder mussten sogar ganz abgeschrieben ( ca. 5% der schwer beschädigten ) werden. In Russland gelangen Flakbatterien aller art der Abschuss von ca. 17000 Flugzeugen. Versteckte Erfolge der Flak: -Der Wichtigste Einfluss den die Flak auf die Erfolgsaussichten angreiffender Bomber hatte war der das sie Bomber dazu zwang deutlich höher zu fliegen und damit die Treffgenauigkeit dieser erheblich veringerte. Eine Nachkriegsstudie der USAAF zeigte das 61,4% aller Abweichung vom Ziel durch Ausweichmanöver und größerer Flughöhe auf grund der Flak auftratten! Oder anders ausgedrückt wenn wir zur Zerstörung eines Ziels 500 Bomber brauchen wenn wir nicht von Flak behindert werden dann brauchen wir mindestens 807 Bomber um das selbe Ziel das von Flak verteidigt wird genauso schwer zu Treffen! Im Schnitt brauchte Flak im ganzen Kriegsverlauf ca. 5000 Schuss mit der Schweren Flak und 3500 Schuss mit der leichten Flak pro Abschuss. Die Munition hierfür kostete das Reich 108000 $ für die Schwere Flak und 15500 $ für die leichte Flak. Eine voll Ausgerüstete B-17 kostete etwa 292000 $, eine voll Ausgerüstete B-24 kostete etwa 327000 $ (1942), eine B-25 153396 $ und eine B-26 239655 $ dabei ist der unterhalt für Wartung, Ausbildung der Besatzung, Flugbenzin und andere dinge noch nicht enthalten. So gesehen war also die Flakwaffe durchaus kosten effektiv beim Bekämpfen von Zielen. Noch eine Anmerkung es gibt Zahlen die mit 16000 Schuss pro Abschuss rechnen diese sind auch richtig treffen aber nur für das letzte Quartal 1944 zu und sind nicht geeignet den gesamten Kriegsverlauf darzustellen allein im Oktober 1944 wurde von der schweren Flak 3200000 Schuss verbraucht was zu einen sehr starken Munitionsmangel führte auch ging ein erheblicher teil der Munition beim Rückzug verloren. Edited March 26, 2016 by Gunsmith86 1
Gunsmith86 Posted March 26, 2016 Author Posted March 26, 2016 Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 18, 36 und 37Teil 11: Der Ansetzer Der Ansetzer oft gehört aber selten zu sehen auf Fotos. Mit Hilfe des Ansetzers erfolgte das selbständige Laden des Geschützes. Der Ansetzer besteht in der Hauptsache aus dem Antrieb, dem Kraftspeicher und der Ladeschale. Der innere Aufbau des Kraftspeicher ist ähnlich dem des Luftvorholers. Er ist mit etwa 1 Liter Luft von 15 Atm. Vorspannung und 1 Liter Bremsflüssigkeit gefüllt. Vor Abgabe des ersten Schusses muß der Ansetzer mit der Kurbel von Hand ausgefahren werden. Die in die Ladeschale gedrückte Patrone wird durch den Ansetzer mit einem Hebel in das Rohr geschoben, bis sich der Hülsenrand gegen den Auswerfer legt und den Verschluß schließt. Sobald die Patrone die Ladeschale verlassen hat, schwenkt der Ladekanonier die Ladeschale aus der Rohrbahn heraus und feuert damit gleichzeitig ab, wenn die Einstellung der Nockenhülse auf "Automat" steht, steht sie auf "Hand", wird mit dem linken oder rechten Abzugshebel abgefeuert. Der Ansetzer wird beim Rohrvorlauf wieder gespannt, indem die am Rohr befindliche Mitnehmerklinke den Kraftspeicherzylinder mit nach vorn nimmt. Aus der Wirkungsweise des Ansetzers ergeben sich folgende Lade- und Abfeuerungsmöglichkeiten: -Selbsttätiges Laden und Abfeuern mit Ansetzer; -Selbsttätiges Laden mit Ansetzer, Abfeuern von Hand -Laden und Abfeuern von Hand Im Handbuch heißt es hierzu das diese art nur dann verwendung findet wenn der Ansetzer eine Störung hat. In der Praxis war es so das die letzte methode die einzige war die benutzt wurde weil man ohne die umständliche, störanfällige und langsame Ladeschale deutlich schneller war beim laden.
Gunsmith86 Posted April 6, 2016 Author Posted April 6, 2016 (edited) Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 41Teil 1: Den für die Flakrüstung verantwortlichen Stellen war schon Ende der dreißiger Jahre klar, dass die ballistischen Leistungen der 8,8 cm Flak 18 ( Die bereits damals den meisten Ausländischen Modellen in ähnlicher Kalibergröße in ihrer ballistischen Leistung unterlegen war ) zur Bekämpfung der sich immer rascher entwickelnden Bombenflugzeuge kaum noch ausreichen würde. Rheinmetall-Borsig begann daher bereits 1939 mit der Entwicklung einer 8,8 cm Flak, die der alten in den ballistischen Leistungen weit überlegen sein sollte, andere Eigenschaften der bereits erprobten und bewährten 8,8 mussten möglichst erhalten bleiben. Das waren z.B. die Beweglichkeit durch ein nicht zu hohes Gewicht, eine wenn möglich noch niedrigere Feuerhöhe, schnelle Schussfolge und Unabhängigkeit von Stromaggregaten. Forderung an das zunächst als "Gerät 37" (nicht mit der 8,8cm Flak 37 verwechseln die beiden Geschütze haben fast nichts gemeinsam) bezeichneten Geschützes waren: -Anfangsgeschwindigkeit mindestens 1000 m/s -Geschossgewicht 9,4 kg -Gesamtgewicht höchstens 8000 kg -Feuergeschwindigkeit ca. 25 Schuß/ min. Weil die Arbeiten bei Rheinmetall nur schleppend vorankammen wurde die Firma Krupp ab 1941 mit der Entwicklung einer derartigen Waffe beauftragt. Gleichzeitig wurde das Gerät 37 in 8,8cm Flak 41 umbenannt. Im Sommer 1941 soll der erste Prototyp bei Rheinmetall fertiggeworden sein. Bei der Erprobung 1942 sollen sich Schwierigkeiten bei Verwendung von Patronen mit Stahlhülsen ergeben haben, so dass man eine Messinghülse schaffen mußte. Erst nach einer Umkonstruierung des Rohrs konnten die Mängel behoben und wieder eine Stahlhülse verwendet werden. Im Februar 1943 wurde die Arbeiten bei Krupp gestoppt nach dem die 8,8cm Flak 41 von Rheinmetall 1942 eingeführt wurde. Aus einem Dokument vom 1942 geht hervor das auch Skoda kurz an einer 8,8cm Flak 41 gearbeitet hat mehr ist aber hierzu nicht mehr bekannt. Technische Daten im vergleich: 8,8cm Flak 18 / 8,8cm Flak 41 4930mm / 6548 mm Rohrlänge 4093,5mm / 6411 mm Länge des gezogenen Rohrteils 840 m/sec. / 1020 m/sec. Anfangsgeschwindigkeit der Sprenggranaten 9,0 kg / 9,4 kg Geschossgewicht 2,325 kg / 5,5 kg Treibldungsgewicht in Patronenhülse 10700 m / 19800 m Größte Schussweite 9800 m / 15000 m Größte Schusshöhe 570 mm / 855,1 mm Länge der Patronenhülse 5000 kg / 8000 kg Gewicht in Feuerstellung 7200 kg / 11240 kg Gewicht in Fahrstellung -3° bis +85° / -3° bis +90° Höhenrichtfeld 360 Grad / 360 Grad Seitenrichtfeld 1,8° oder 3,6° / 1°, 2° oder 4° Geschwindigkeiten bei der Seitenrichtmaschine je Handradumdrehung 1° oder 2° / 2°, 4° oder 10° Geschwindigkeiten bei der Höhenrichtmaschine je Handradumdrehung 1600 mm / 1250 mm Feuerhöhe über Erdboden ( vom Boden bis zur mitte der Mündung gemessen) 2418 mm / 2098 mm Gesamthöhe 15-20 / 20-25 Schuss / min Edited April 6, 2016 by Gunsmith86 1
Gunsmith86 Posted April 12, 2016 Author Posted April 12, 2016 (edited) Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 41Teil 2: Um alle Forderungen erfüllen zu können musste ein Neues Gechütz Entwickelt werden das sich wesentlich von der älteren 88mm Flak 18 unterschied. 1) Um die nötige Geschwindigkeit an der Mündung zu ereichen wurde nicht nur eine Patrone mit erheblich größerer Ladung gebraucht sondern auch ein deutlich längeres Geschützrohr. Das Rohr für die 8,8cm Flak 41nbesteht aus dem Seelenrohr, dem Rohrmantel mit Bajonettring, dem Bodenstück mit Rohrhalter und Lagerbock, der Spannschraube, der Rohrklaue und dem Mantelrohr. Das Mantelrohr dient dazu das Seelenrohr zu lagern und Schütz es vor aüßeren einflüssen und Beschädigungen. Das Rohrhat eine Länge von 74 Kalibern ( 8,8cm L/74 ) also 74,4*88mm = 6546 mm. Das Seelenrohr ist geteilt. Es besteht aus dem vorderen Seelenrohr, dem hinteren Seelenrohr, dem vorderen Futterrohr, dem hinteren Futterrohr, der Spannmutter und dem Druckring. Das Seelenrohr ist selbsttragend, d. h. seine Wandstärke ist so bemessen, dass es die Schussbeanspruchung allein aufnehmen kann. In dem vorderen Seelenrohr sind 32 Züge eingearbeitet. Sie verlaufen von links nach rechts, d.h. das Rohr hat Rechtsdrall. Die zwischen den Zügen stehengebliebenen Flächen werden Felder genannt. Beim Schuss schneiden sie sich in das Fürungsband des Geschosses ein, wodurch das Geschoss eine Rechtsdrehung um seine Längsachse erhält. Der von Feld zu Feld gemessene Durchmesser des Rohres ergibt das Kaliber von 88 mm = 8,8cm. Das hintere Seelenrohr ist ein innen und außen glatter Hohlzylinder, in den die beiden Futterrohre eingesetzt werden. Vorn ist das hintere Seelenrohr mit einem Gewinde für die Spannmutter, hinten mit bajonettartigen Ansätzen für den Bajonettring versehen. Das vordere Futterrohr entspricht in seiner Länge dem Teil, der im Inneren den Ausbrennungen durch die heißen Pulvergase am meisten ausgesetzt ist. Es umfasßt den Ladungsraum vom ersten Übergangskegel ab und den hinteren gezogenen Teil. Das hintere Futterrohr hat an seinem Ende den Ansatz für die Patronenanlage und Ausnehmungen, in die die Klinken einer Vorrichtung, die beim Herausziehen aus dem hinteren Seelenrohr benutzt wird, eingreifen. Es umfaßt den Ladungsraum bis zum ersten Übergangskegel. Nach dem Einsetzen in das hintere Seelenrohr greift sein Zapfen in eine Ausnehmung des vorderen Futterrohres ein. Beide Futterrohre werden mit einer Vorrichtung unter 300 at Druck gegen das durch die Spannmutter mit dem hinteren Seelenrohr festverbundene vordere Seelenrohr gedrückt. Das vordere Futterrohr ist so an das vordere Seelenrohr gesetzt, dass die Züge beider Rohre genau aufeinandertreffen. Die Spannmutter ist auf dem Gewinde des hinteren Seelenrohres aufgeschraubt und dient zur Befestigung des vorderen Seelenrohres mit dem hinteren Seelenrohr. Sie überträgt die beim Einpressen des Futterrohres auftretenden Kräfte. Der Druckring ist hinten in dem hinteren Seelenrohr eingeschraubt. Er überträgt den durch das Einpressen des Futterrohres auftretenden Druck auf das hintere Seelenrohr. Für den Zusammenbau sind oben am vorderen und hinteren Futterrohr sowie am vorderen und hinteren Seelenrohr Markenstriche angebracht. Ferner befinden sich an der Mündung und auf der hinteren Fläche des Bodenstückses Markenstriche zur Kennzeichnung der senkrechten und waagrechten Ebenen durch die Seelenachse. Seelenachse nennt man die gedachte Längsachse des Rohres. Der Rohrmantel ist ein Hohlzylinder, der innen am Anfang und am Ende Lagerstellen für das Seelenrohr sowie hinten eine Aussparung für den Bajonettring hat. Gegen den Bund am Ende des Rohrmantels legt sich die Spannschraube, die den Rohrmantel mit dem Bodenstück verbindet. Vorn außen am Rohrmantel sind Ansätze, in die die vordere Rohrklaue eingesetzt wird. Beim Schuss treten Kräfte auf, die das Seelenrohr im Rohrmantel zu drehen suchen. Das Verdrehen verhindert ein am Ende des Rohrmantels eingelegter Verdrehungsteil. Das Bodenstück bildet den hinteren Abschluß des Rohres. Vorn hat es ein Sägegewinde zur Aufnahme der Spannschraube und dahinter eine zylindrische Bohrung, die den Bund des Rohrmantels aufnimmt. Diese Bohrung mündet in einen waagrechten Durchbruch, das Keilloch, in dem sich der Verschluß bewegt. Die hintere Wand des Keilloches ist in der Mitte durchbrochen, um den Ladevorgang zu ermöglichen. Edited April 12, 2016 by Gunsmith86
Gunsmith86 Posted April 13, 2016 Author Posted April 13, 2016 Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 41Teil 3: 2) Lafette Dazu gehört: -Lafettenkreuz mit Hebedornen mit Ratsche und Erdpfählen -Horizontierung -Oberlafette und Oberlafettenzurrung -Rohrwiege mit Wiegenzurrung -Rohrbremse -Luftvorholer -Kraftspeicher mit Ansetzer -Ausgleicher -Seitenrichtmaschine -Höhenrichtmaschine -Zieleinrichtung Die Lafette der 8,8cm Flak 41 ist eine Drehkranzlafette. Im Lafettenkreuzmittelstück hat sie eine Einrichtung zum Senkrechtstellen ( Horizontierung ) für einen Hang bis zu 7° nach jeder Seite. Die Auflageteller an den Lafettenkreuzholmen dienen lediglich zum Ausgleichen von Bodenunebenheiten. Die Schildzapfen der Rohrwiege sind nach hinten gelegt, so dass die Hinterkante des Bodenstückes etwa 500mm vor den Schildzapfen liegt. Dadurch wurde eine niedrige Feuerhöhe erzielt. Das Übergewicht des Rohres nach vorn wird durch vier Federausgleicher in allen Erhöhungen ausgeglichen. An der rechten Oberlafettenwand befindet sich die Höhe- und Seitenrichtmaschine, die Empfänger für Rohrerhöhung, Seitenrichtwinkel und die Zieleinrichtung, an der linken Oberlafettenwand ist die Zünderstellmaschine 41 untergebracht. Die Richtmaschinen werden von Hand betätigt. Das Höhenrichtfeld erstreckt sich von -3° bis +90°. Das Seitenrichtfeld ist unbegrenzt. Beide Richtmaschinen haben einen Langsam-, Mittel- und Schnellgang. Das beim Schuss zurücklaufende Rohr wird durch die Rohrbremse gehemmt, der Luftvorholer bringt es wieder in Schussstellung vor. Der Rohrrücklauf ist veränderlich. Er schwankt, je nach Rohrerhöhung zwischen 900 und 1150 mm. Ein Kraftspeicher ist links vom Luftvorholer angeordnet. Er dient zum Antrieb des Ansetzers. Welche im nächsten Teil ausführlicher besprochen werden.
Gunsmith86 Posted April 20, 2016 Author Posted April 20, 2016 Die Entwicklung und der Einsatz der 8,8cm Flak 41Teil 4: Die Zünderstellmaschine 41: Die Patrone wird in die ausgeschwenkte Halterung eingelegt, von Hand in den Stellkopf geschoben und selbsttätig durch einen Sperrhebel verriegelt. Die Zünderstellung beginnt. Die Halterung wird dann um etwa 18° nach innen geschwenkt, wo sie an der Oberlafettenwand verriegelt wird. Durch diese Bewegung schwenkt gleichzeitig die zweite Halterung nach außen. In diese wird die nächste Patrone eingelegt. Ist die Zünderstellung beendet, was durch Erscheinen des Schauzeichens angezeigt wird, und ertönt die Feuerglocke, so wird die Patrone der eingeschwenkten Halterung entriegelt, indem der Handhebel nach hinten bewegt wird. Dadurch gibt der Hebel die Patrone und der Sperrhaken den Ausschieber frei. Letzterer schiebt die Patrone aus dem Stellkopf heraus. Sie kann geladen werden. Die Ladeeinrichtung: Die Ladeeinrichtung dient zur Beförderung der mit der Zünderstellmaschine gestellten Patrone in das Rohr. Sie besteht aus dem Ansetzer und dem zu seinen Antrieb dienenden Kraftspeicher. Nachdem sich der Ansetzer der 8,8cm Flak 18 als völlig unbrauchbar erwiesen hat musste für die 8,8cm Falk 41 ein anderes System verwendet werden welches die deutlich höhere Feuergeschwindigkeit ermöglichen sollte. Man griff deshalb auf ein System zurück das man auch bei der schweren 12,8cm Flak 40 verwendet hat bei der gerade die erste Serienfertigung begann. Als Ansetzer dienten hierbei Stahlrollen die mit Gummi überzogen waren und sich hinten oben und unten am Bodenstück befanden. Die Rollen sind in schwenkbaren Lagern laufend angeordnet Sie werden gegenläufig angetrieben und nehmen bei ihrer Drehung die zu ladende Patrone mit. Der Antrieb der Rollen erfolgt über ein Stirnrad- und Kegelgetriebe, das durch eine mit dem Kraftspeicher gekuppelte Zahnstange angetrieben wird. Die Auslösung des Antriebes der Ansetzerrolen erfolgt durch einen linksseitig angeordneten, in die Ladeausnehmung des Bodenstückes ragenden Hebel, der bei Einlegen der Patrone umgelegt wird. Nach der erfolgten Einlage der Patrone schwenkt der Hebel wieder in seine Ausgangsstellung zurück und bringt dadurch eine Einrichtung zur Auslösung, die die Rollen so weit einander nähert, dass sie die Patrone erfassen. Gleichzeitig erfolgt über ein Gestänge die Auslösung des Kraftspeicherantriebes. Vor dem ersten Schuss muss der Kraftspeicher von Hand durch einen Schlüssel Gespannt werden.
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