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Der BoS Waffen und Munitions Thread


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1) Dabei stellt sich mir eben die Frage : Macht es denn Sinn im Sturzflug 5 Bomben auf einen "Punkt" zu werfen,

wenn eine von den 5 Bomben sowieso mehr Sprengstoff beinhaltet, als die anderen zusammen?

 

2) Ich kann mir vorstellen, dass es in der Realität Sinn gemacht hat, da sich die Sprengkraft und die Druckwelle etwas verstärkt,

wenn alle Bomben gleichzeitig detonieren - aber auch im Spiel?

 

1) Hängt vom anzugreifenden Ziel ab als Beispiel zur Bekämpfung von Gebäuden mit zweigeschossen erwiesen sich in tests eine 50kg Bombe als ausreichend, 250kg für vier und fünfgeschossige und 500kg für noch größere Gebäude. Hier reichte also der Abwurf einzelner Bomben in der regel aus etwas ganz anderes war da die Panzerbekämpfung hier zeigte sich das entweder ein direckter treffer auf den Panzer oder in nächster nähe nötig war um überhaupt schaden anzurichten.

 

Tests zeigten um mit einer SC 50 einen Panzer 1 zu beschädigen muste der einschlag der Bombe näher als 5m am Panzer sein sonnst reichte die dünne Panzerung aus um die Besatzung zuverlässig gegen Spliter und Druckwelle der Bombe zu schützen.

 

1942 wurden weitere versuche mit 10 erbeuteten T34 einen Sherman und 3 englischen MK IV Churchill gemacht. Letzterer war der am wenigsten wiederstandsfähigste Kampfwagen eine in 5m Entfernung gesprengte SC 250 riss das genietete Panzergehäuse auseinander. T34 und Sherman trotzten solchen explossionen sogar noch aus 3m Entfernung. Allerdings sind durch den Luftdruck die Versuchstiere im inneren der Panzer getötet worden. Bei dem T34 entzündete sich der Dieselkraftstoff. Im Ergebnis der Versuche wurde klar, dass zur Panzerbekämpfung kleine Streubomben benötigt wurden, mit denen sich direkte treffer erzielen ließen und die mittels einer Hohlladung eine ausreichende Durchschlagsleistung erbrachten.

Hier macht es also sinn mehrere Bomben gleichzeitig abzuwerfen um mit sicherheit mit einer so nahe am ziel zu liegen damit der Panzer auch wirklich zerstört wird.

 

2) damit sich die Sprengraft durch mehrere Bomben erhöht müssten sie in einen geschlossenen raum explodieren ansonsten findet im freien feld keine nennenswerte steigerung der Sprengkraft durch mehrere Bomben statt.

 

 

Und macht es überhaupt Sinn eine SC 500 und 4 SD 70 mitzunehmen, wenn ich genauso auch eine SC500 und 2 SC250 mitnehmen kann? - Wie gesagt, abgesehen vom Gewicht.

 

Ebenso gibt es doch die Zuladung 1 SC 500 und 2 SC 250. Warum sollte ich diese Zuladung wählen und nicht die SC-1000?

 

Im Spiel ist es wohl egal für welche Bombenzuladung du dich entscheidest in der realität galt Sparen wo es nur geht, dass geht so weit das eine SC 250 nicht gleich eine SC 250 ist.

Bomben wurden kurz nach Kriegsbeginn in Güteklassen eingeteilt für die SC 250 gab es klasse I, II und III. Eine Bombe der Gütteklasse II wies etwa 80%, eine Bombe der Güteklasse III etwa 40% der Festigkeit einer Bombe der Güteklasse I auf. Zu diesen unterschieden kam es weil die benötigte Stückzahlen nur durch einsatz verschiedener Fertigungsmethoden und weniger festen Stählen erreicht werden konnte. Wie groß der mangel bei der Luftwaffe an Bomben war läst sich daraus ersehen das bei beginn des Polenfeldzuges ein vorrat für gerade einmal 30 Kampftagen bestand hätte der Feldzug länger gedauert wären nur mehr bomben bis 50kg zur Verfügung gestanden!

Edited by Gunsmith86
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Bei kleine vs. große Bomben macht der Splittereffekt einen Unterschied zu Gunsten einer größeren Anzahl kleiner Bomben. Angenommen Du hast zwei ähnliche Bombentypen, aber eine mehrere Mal so schwer wie die andere. Wirfst Du die eine, schwere Bombe, können die Splitter über Geschwindigkeit (Durchschlagskraft) und Anzahl z.B. 50m weit effektiv sein, d.h. mit einem Kreis mit 100m Durchmesser um die Bombe rum sind die LKW kaputtgelöchert. Nimmst Du jetzt die mehreren kleinen, wirfst die (theoretisch) genauso in die Mitte, passiert das Gleiche. Allerdings hast Du in beiden Fällen in der Mitte eine Zone totalen Overkills. Wenn Du die kleinen Bomben jetzt etwas weiter verteilst, z.B. in einem Kreis um die Mitte rum wirfst, erhöht sich die Schadwirkung außen auf Kosten des Overkills in der Mitte. Theoretisch ist so etwa der anderthalbfach Wirkungsradius möglich, ohne in der Mitte Löcher zu reißen. Anderthalbfacher Radius entspricht der doppelten Fläche, im Krieg zählt das. Zudem reduzieren verteilte Einschläge Deckungsmöglichkeiten.

 

Dazu kommt noch, dass die SD70 Splitterbomben sind während die SC250, SC500, usw. Allzweckbomben sind, die einen im Vergleich zur SD Bombe gleichen Gewichtes geringere Splitterwirkung haben. Und kleine Bomben sind tendeziell stabiler, können also auch mal auf Beton treffen und explodieren trotzdem noch.

 

Kurz gesagt, gegen kleine, ungepanzerte, verteilte Ziele sind mehrere kleinen Bomben zumindest in der Realität deutlich effektiver als eine einzelne große.

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Vielen Dank, für die ausführliche Erklärung (:

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Danke ;)

 

Noch ein paar Ergänzungen zu JDT beitrag:

 

Hier eine kurze liste der Abkürzungen und was sie bedeuten:

 

SD = Splitterbombe dickwandig ( Um die Splitterwirkung zu verbessern wurden SC Bombenkörper gebaut die eine Dickere wandstärke haben und dadurch sehr viel mehr und größere Splitter verteilen als eine normale SC bombe.)

SC = Splitterbombe zylindrisch   ( Die erste in großer zahl bei der Luftwaffe eingeführte Bombe in ihrer Splitterwirkung den späteren SD bomben unterlegen dafür ist aber die Gasschlagwirkung sehr viel besser als bei SD bomben )

PC = Panzerbombe zylindrisch ( Bei PC bomben sind so ausgelegt dass sie Panzerungen durchschlagen können ihr Einsatz erfolgt gegen Bunker Schiffe und anderen gepanzerten Zielen )

LT  = Lufttorpedo ( Hier gibts glaub ich nicht viel dazu zu sagen )

AB = Abwurfbehälter ( In verschiedenen größen gebaut waren diese Behälter so groß das sie z.B: an die Aufhängung für eine 250kg Bombe gehängt werden konnten. Im inneren wurden kleinere Splitterbomben  wie  etwa SD1, SD2 ... in bündeln gelagert. Damit konnte eine große Anzahl dieser leichten Bomben mit jeden Flugzeug befördert werden ohne eine Spezielle Vorichtung zum abwurf der Bomben zeitaufwändig am Flugzeug montieren zu müssen. Der Behälter wurde dann wie eine Bombe auf das Ziel abgeworfen wobei die mindesthöhe 500m betrug. Nach dem sich der behälter vom Flugzeug getrennt hat öffnet er sich und Verstreut seinen inhalt über das Zielgebiet. )

 

 

Die SD 50 Splitterbombe hatt bei der explosion 1200 - 1400 Splitter mit eine durchschnittlichen Gewicht von 13 Gramm.

Für kurze Zeit wurde auch versucht eine Splitterbombe aus Beton zu verwenden 330.000 Stück in den größen 250 kg und 500 kg wurden gebaut und in Polen und Frankreich verwendet diese bewerten sich aber nicht weil der beton bei der Explosion das Ziel vernebelte und teils die Bomben schon die Belastung des Abwurfes nicht ganz intakt überstanden. Ihre Wirkung war kaum größer als eine SC 50 wie bei Untersuchungen von abwurfstellen festgestellt werden musste, ende 1941 wurde sie deshalb ausgemustert.

 

SD 2 ( Splitterbombe 2kg auch als 2kg Schlachtfliegerbome bekannt )

Diese Splitterbombe ist eine der entscheidenden Waffen gewesen die dafür sorgten das bei beginn der Operation Barbarossa auf Sowjetischer seite so hohe verluste an Flugzeugen, Fahrzeugen, Personal und anderen Geräten zu verzeichnen waren. 730 Dieser kleinen Teufelsdinger konnte eine einzelne Ju 88 tragen und sie über zielen im Tiefflug 250-500m Höhe abwerfen. Durch die geringe Vorwarnzeit bei solchen tiefstflügen blieb angegriffenen Zielen keine Zeit sich in sicherheit zu bringen bei jeden überflug wurden 15 oder mehr Bomben im Zielgebiet verstreut die Je nach benutzten zünder entweder direckt beim Aufschlag zündeten und dann 250 Splitter verteilten es gab mindesten einen Splitter auf jeden m³ im umkreis von 8m. Die SD 2 konnte auch mit einen Störzünder abgeworfen werden dann bleibt sie beim Aufschlag liegen und wird durch kleinste Bewegungen gezündet ein entschärfen war fast unmöglich weshalb an die eigenen Truppen eine Umfangreiche Warnung vor dieser SD 2 ausgegeben wurde. Zu beginn des Feldzuges gab es auch einige unfälle meist durch unvorsichtigkeit beim Umgang mit der SD 2 beim beladen und in etlichen fällen blieben SD2 in aufhängungen hängen und vielen bei der Landung raus was immer zum totalverlust der Maschine und zu verlusten bei Besatzungen führte. Die bei weiten größten verluste hatten die Verbände aber durch das unerwartet starke Flackfeuer da jeder Sowjetische Soldat bei Sichtung eines Tiefliegenden Flugzeugs mit allen was er hatte feuerte was zu einer enormen mänge an Beschädigungen an den Flugzeugen führte. Vom 22. Juni 1941 bis zum 30. November wurden 288.783 Stück SD 2 abgeworfen im Winter 1941/1942 sank diese zahl auf 34.200 Stück ab ( Teils wegen der Klärung der probleme mit dem Abwurf der SD 2 ). Mit beginn des Jahres 1943 standen dann auch Abwurfbehälter für die SD 2 zur verfügung was auch dringend nötig war weil der bedarf an Splitterbomben aller art dringend gebraucht wurde. Der Verbrauch stieg von 189.000 Stück im Monatsdurchschnitt des jahres 1941 auf 436.000 im Juli und 520.160 im August 1943 an. Die noch viel höhre anzahl die von der Luftwaffe  gefordert wurde konnte aber von der deutschen Rüstungsindustrie nicht hergestellt werden.

 

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Edited by Gunsmith86
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Sehr interessant das mit den Splitterbomben!

 

Ob die wohl in IL2 BOM eingebaut werden? Frage ist dann wohl auch, ob die im Spiel einen Nutzen hätten.

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Ja die hätten im Spiel einen nutzen sind ja in echt meist gegen Fahrzeuge, Flugzeugen, Geschützstellungen, zum verminen von Landebahnen und vieles mehr eingesetzt worden.

Um z.B: eine Kolonne von LKWs zu bekämpfen Flogen oft 3 Maschinen im Tiefflug kurz hintereinander die erste direckt über der Straße hat ihre Fracht über die ganze Kolonne verteilt. Nummer zwei und drei Flog links und rechts von der Straße und warf einen teppich am Straßenrand entlang. Das Blutbad das so ein einziger überflug anrichtet stellt man sich besser nicht vor da gab es kaum eine Möglichkeit zu entkommen.

Blooddawn1942
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Dein Beitrag über die Splitterbomben ist hoch interessant! Danke! :)

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Vielleicht eine komische Frage, aber wann hat man denn mit den MGs geschossen und wann mit den Kanonen?

 

Ich frage, weil es für mich immer üblich war und ist, erst mein Ziel mit MGs unter Beschuss zu nehmen und wenn ich dann sehe ich treffe oder treffe gleich - kommen die Kanonen hinzu.

 

 

Da der Steuerknüppel ja aber so ausgelegt ist, dass man nur einen Knopf drücken kann - außer man benutzt 2 Hände - ist das doch in der Realität gar nicht möglich?

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Kein problem helfe gern wenn ich kann. :)

 

Und jetzt muss ich leider noch eine paar kleinen fehler in meinen beitrag zur SD2 weiter oben verbessern. Die Ju 88 kann insgesamt nur 320 Stück tragen und die abwurfhöhe ist 25m - 50m wenn die bomben direkt am träger befestigt waren und mindestens 500m wenn ein Abwurfbehälter verwendet wurde wie das ab mitte 1942 meist der fall war. Über diese Abwurfbehälter werde die nächste zeit noch mehr schreiben weil hier ziemlich wenig darüber bekannt ist obwohl sie fast ebenso häufig verwendet wurden wie SC 250 und SC 500 bomben.

 

Hier ein Bild eines Abwurfbehälters 250-2  ( von der truppe auch als "Teufelsei" bezeichnet ) der in seinen inneren 144 SD2 hatte und wie eine 250kg bombe am Flugzeug befestigt wurde.

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Edited by Gunsmith86
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Bomben für besondere Ziele:

 

Stachelbomben (Stabo)

Die Stabo SC 50, SD 70 und SC 250 dienen vornehmlich zur Zerstörung und Sperrung von Eisenbahnen und Verkehrswegen. Ihr Einsatz erfolgt im Tiefangriff die Mindestabwurfhöhe ist 100m bei 450 km/h. Im Gleitflug von 20 Grad werden noch aus 60m höhe Steckschüsse erreicht.

Stabo bomben sind alle von der Güteklasse 1 die mit einen 400 bzw. 580 mm langen Stachel aus Stahl versehen sind. Der Stachel dringt in den Boden ein so das die Bombe kopfüber im boden steckten bleibt. Die Bomben werden entweder mit einen Langzeit Zeitzünder oder einen Störzünder ausgerüstet gelegentlich wurden auch beide Zündarten in einer Bombe verwendet. Die Störzünder wurden durch Erschütterungen von vorbeifahrenden Zügen oder Fahrzeugen gezündet.

 

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Teleskop-Bomben SD 50 und SD 70

 

Tel-Bomben wurden nur in beschränkter Stückzahl gefertigt und bedurften einer besonders sorgfältigen Lagerung und Wartung. Sie wurden daher nur wärend der Schlamm- und Schneeperioden eingesetzt (vornehmlich im Osten).

Kurz nach dem Abwurf dieser Bombe zündet eine kleine Sprengkapsel im inneren der Bombe und schiesst ein ca. 2,30m langes Teleskoprohr nach vorne raus dieses Rohr dringt durch hohen Schlamm- und Schneeschichten bis zum festen boden und Zündet die bombe über der Schneedecke wo sie ihre Spreng und Splitterwirkung voll entfalten kann was nicht der fall wäre wenn sie im schnee versunken wäre wie das bei normalen Bomben der fall ist.

 

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Prallscheiben

( Hier hab ich mir erlaubt einfach den Wiki beitrag zu kopieren soweit wie dieser richtig ist mehr gibts dazu eben nicht zu schreiben.)

Bei Einsätzen von Bomben aus geringeren Höhen (40 bis 100 Meter) gegen Schiffsziele erfolgte durch die ogivale Bombenspitze oftmals ein unkontrolliertes Abprallen von der Wasseroberfläche, teilweise sogar vom Blech des Decks, so dass die Bombe sogar über das Schiff hinaussprang und dem werfenden Flugzeug nacheilte (und es dann durch die Detonation gefährdete). Durch den Anbau von Prallscheiben an die Bombenspitze von SC 250 oder SC 500 wurde zwar das Abprallen von der Wasseroberfläche nicht verhindert, aber die Bomben wurden derart stark abgebremst, dass sie sich über der Wasseroberfläche der Länge nach überschlugen und entweder gegen die Bordwand des angegriffenen Schiffes prallten (und dort durch den Aufschlagzünder detonierten) oder nach kurzer „Flug“-strecke von 25 bis 35 Metern neben dem Schiff versanken (und dann über die Verzögerungsfunktion des Zünders unter Wasser detonierten).

 

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Blooddawn1942
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Und da denkt man, man wüsste das meiste....;)

Pustekuchen!

Von diesen Teleskopbomben habe ich allerdings noch nie gehört. Echt verrückt!

Vom Prinzip her ist das ja mit dem Dinort Spargel zu vergleichen. Nur war der deutlich kürzer.

Posted (edited)

Die Dinort Spargel waren die vorläufer der Teleskopbomben.

 

Ja das, dass ich fast alles wüsste hab ich auch mal geglaubt :P  aber man lernt eben nie aus!!!  :wacko: 

Edited by Gunsmith86
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Bei Gelegenheit wäre ich daran interessiert mal etwas über die Leucht-, Blitzlicht- und Nebelbomben der Luftwaffe zu erfahren, vor allem wie sie genau eingesetzt wurden. Wie das bei den SAB, FOTAB und DAB der Sowjets lief weiß ich, aber zum Einsatz bei der Luftwaffe sind kaum Informationen zu finden.

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Stimmt eigentlich die Reihenfolge in der die 50kg Bomben bei der 109 abgeworfen werden?

 

In BOS wird als erstes die linke Vordere, dann die rechte Vordere und dann die Hinteren Bomben abgeworfen.

 

Ist auch bei der Fw 190 so

Edited by Saurer
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Nein, stimmt nicht. Eigentlich wird das Flugzeug wegen der dadurch bedingten hinteren Schwerpunktlage grenzwertig instabil und es besteht die Gefahr, die Kontrolle zu verlieren. Zumal nach dem Tiefangriff normalerweise ein Hochziehen erfolgt, was genau das kritische Manöver ist..

 

Außerdem ist es aerodynamisch Schwachsinn, die Bomben wurden auch deshalb hintereinander angebracht, um Luftwiderstand zu minimieren. Deswegen wurde auch erst eine Seite, dann die andere abgeworfen. Zwei Bomben hintereinander sind einfach günstiger als zwei nebeneinander.

 

Den Bug habe ich schon vor etwa 2 Jahren berichtet.

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Hast du ihnen das mit Dokumentation geschickt?

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Glaube nicht, vielleicht mit Verweis auf's Handbuch. Damals wurden gerade wieder große Töne gespuckt, dass sie alle Dokumente hätten und ohnehin alles besser wüssten.

 

Anbei aus dem Handbuch der Bf109F Teil 8B Abwurfwaffe der relevante Schnipsel.

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Bei Gelegenheit wäre ich daran interessiert mal etwas über die Leucht-, Blitzlicht- und Nebelbomben der Luftwaffe zu erfahren, vor allem wie sie genau eingesetzt wurden. Wie das bei den SAB, FOTAB und DAB der Sowjets lief weiß ich, aber zum Einsatz bei der Luftwaffe sind kaum Informationen zu finden.

 

Etwas material hab ich darüber auch werde es hier posten wenn ich genügend darüber in Erfahrung gebracht hab.

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Glaube nicht, vielleicht mit Verweis auf's Handbuch. Damals wurden gerade wieder große Töne gespuckt, dass sie alle Dokumente hätten und ohnehin alles besser wüssten.

 

Anbei aus dem Handbuch der Bf109F Teil 8B Abwurfwaffe der relevante Schnipsel.

Danke für die Quelle! Ich hab den Sachverhalt mit Deinem Textausschnitt nochmal im Beta-Test angesprochen. Vielleicht findet es dort Gehör. ;)

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Danke ram0506 ist sicher gut wenn solche kleinen fehler immer wiedermal angesprochen werden damit sie nicht in Vergessenheit geraten.

 

Falls jemand hier informationen wie berichte zum Einsatz von Leucht- und Nebelbomben bei der Luftwaffe hatt were es sehr nett wenn er mir die per PM schicken könnte oder es hier im BoS Waffen und Munitions-thread posten könnte. Zur Zeit habe ich genaue informationen zu den hierzu verwendeten typen zu deren aufbau und funktion und Wirkung aber gerade einmal 5 kurze sätze die über deren einsatz im Krieg auf seiten der Luftwaffe berichten. Vieleicht bringen wir da gemeinsam noch etwas mehr zu diesem interesanten thema zusammen.

 

:salute:

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Abwurfbehälter Teil 1:

 

Abwurfbehälter wurden entwickelt um ohne großen aufwand eine vielzahl von verschiedensten Bomben in großer zahl an einen träger am Flugzeug befestigen zu können.

Ihre größe reichte von 50kg bis zu 1000kg schweren behältern die äußerlich teils starke unterschiede aufweisen wobei ihre Funktion meist ziehmlich ähnlich ist.

 

Hier eine auswahl von 500kg und 1000kg Abwurfbehältern wobei es sich bei dem letzten ganz unten um einen Mischlastabwurfbehälter handelt der zur Versorgung der Truppe mit Munition und anderen Gütern die an der Front gebraucht wurden Verwendung fand.

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Abwurfbehälter Teil 1b:

 

Ihrer Konstruktion nach wird zwischen :

 

a) Klappschalenform

 

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Der Klappschalenbehälter ist längsgeteilt, aus zwei Halbschalen bestehender, dünnwandiger Behälter mit gerundetem kopf und kegeligen aufgesetzten Vierflächenleitwerk. Die beiden Halbschalen sind am Heck durch ein Schanierband schwenkbar verbunden. Vorn werden sie durch eine von der Unterseite her eingeschraubte Schließschraube zusammengehalten. Von der Mitte der Unterschale ragt der Kopf einer eingeschweißten Tragestrebe durch einen Durchbruch der Oberschale. Er trägt das Gewinde zur Aufnahme einer Aufhängeöse bzw. warze. Hinter der Tragestrebe liegt ein Ladekopf. Von hier aus laufen, in einem isolierten Kabelrohr verlegt, welches an der Unterseite der Oberschale befestigt ist, zwei getrennte Leitungen zu den Öffnungszündern. Am Kopf der Oberschale verschließt ein abnehmbarer Deckel ein Handloch. Der Schließmechanismus und die Öffnungseinrichtung sind in einem besonderen von dem Füllraum durch Schottwände abgeteilten Raum untergebracht.

 

Wirkungsweise:

 

Der Behälter wird elektrisch-pyrotechnisch aufgeschossen, d. h. die 6g , 12g, oder 24g Treibladung wird durch den Feuerstrahl des elektrisch ausgelösten oV- ( ohne Verzögerung ) bzw mV ( mit Verzögerung ) Zünders gezündet. Der durch die Explosion der Treibladung auftretende Gasdruck schlägt einen Kolben nach unten dabei wird der Scherstift abgeschert und die starre Verbindung zwischen Ober- und Unterschale aufgehoben, so dass die Schalen aufklappen und die Behälterfüllung ausstreut.

 

b) Rahmenspannform

 

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Diese bauart wurde für den Einsatzt im Tiefflugangriff entwickelt und konnte an jeden träger für SC/SD 50kg angebracht werden. Die Erste version ( AB 24 aüßerlich gleich mit AB 70-3 ) wurde nach dem Abwurf mechanisch über eine Spannfeder geöffnet und verstreute damit 24 SD 2. Eine Später eingeführte verbesserte version (AB 70-3 mit 22 SD 2 beladen ) wurde wie die Klappschalenbehälter elektrisch-pyrotechnisch geöffnet dies war zuverlässiger als die mechanische version.

 

c) Bündelform

 

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Bündel wurden vorallem für größere Bomben verwendet ( 10kg- 70kg ) sie mussten in Flugrichtung an träger für 500kg Bomben angebracht werden eine Senkrechte aufnahme war nicht möglich (wie im inneren der HE 111) Das Gestell wird abgeworfen kurz danach öffnet eine Treibladung die Bänder welche die Bomben festhalten diese rutschen aus ihrer Halterung und Detonieren dann am Boden beim Aufschlag je nach der ZSK-Einstellung mit- oder ohne Verzögerung.

Edited by Gunsmith86
I/JG27_Zimmi
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Vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen. Klasse Thread

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Danke :)

 

b)

 

Ergenzung zum AB 24 und AB 70-3:

Die die SD2 darf aus diesen Abwurfbehältern nur dann abgeworfen werden wenn die Flughöhe nicht mehr als 100m beträgt. Aus dieser höhe wird eine Fläche von max. 18m - 30m Breite und 30m - 60m Länge abgedeckt wobei die meisten nahe um die Mitte verstreut runterkommen.

 

c)

 

Ergenzung zum :

AB 500-3 A für 4 SD 50 frz. ( Eine Französische Bombe die nach den Frankreichfeldzug in großer zahl bei der Luftwaffe Verwendung fand)

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AB 500-3 B für 4 SD 70 ( gleiche Bauart des gestells nur mit SD 70 bomben. Die SD 70 kann immer mit und ohne Verzögerung abgeworfen werden )

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Abwurf im Horizontalangriff nur ohne Verzögerung.

 

Abwurf im Tiefangriff nicht unter 200m nur ohne Verzögerung.

 

Abwurf im Sturzangriff nicht unter 200m nur ohne Verzögerung.

 

Abwurf im Schrägangriff nicht unter 200m nur ohne Verzögerung.

 

Das Streubild ist bei dieser Form der Anbringung sehr unregelmässig werte unten sind grobe mittelwerte die sich bei wiederholten tests ergeben haben. Punkziele können mit dieser Aufhängeart nicht bekämpft werden!

 

Streubild bei Horizontalangriff:

Bei einer Abwurfhöhe von 1000m wird eine Fläche von 60m länge und 15m breite bestreut.

Bei einer Abwurfhöhe von 2000m wird eine Fläche von 80m länge und 25m breite bestreut.

Bei einer Abwurfhöhe von 3000m wird eine Fläche von 90m länge und 30m breite bestreut.

 

Streubild bei Sturz- und Schrägangriff:

 

Bahnneigung 30 Grad:

Abwurfhöhe von 500m wird eine Fläche von 200m länge und 25m breite bestreut.

 

Einzelabwurf oder Reihenabwurf möglich je nach Abwurfanlage des Flugzeuges.

 

Notabwurf nur über 200m höhe und bei unbewohnten gebieten!

 

 

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Zu den Abwurfwaffen gehöhren auch sogenannte Schüttbehälter das besondere an ihnen ist das der Behälter nicht abgeworfen wird sondern nur desen inhalt. Der Behälter ist dadurch wiederverwendbar und bietet wie die Abwurfbehäter die Möglichkeit eine große anzahl von kleinen Bomben an einen standart träger für größere Bomben anzubringen. Ein wesentlicher nachteil ist allerdings das die Abwurfhöhe von der zulässigen abwurfhöhe der verwendeten Bomben abhängig ist wärend Abwurfbehälter nach dem Abwurf mit einer entsprechenden Verzögerung geöffnet werden können und somit es dem Trägerflugzeug ermöglichen erheblich höher zu fliegen als es die zulässige höchste Abwurfhöhe für die im Abwurfbehälter verwendete Bombe zulassen würde. Aus diesem grund wurden Schüttbehälter fast nur zum abwurf von Brandbomben verwendet. Bilder dieser behälter sind leider nur sehr schwer zu finden. Wenn also mal jemand ein Foto sieht auf dem so ein Behälter drauf ist dann bitte eine post hier in diesen thread machen.

Ab hier gibt es dann ein problem weil nähmlich die angaben zu den behältern in den mir zur Verfügung stehenden unterlagen sich nicht decken. So wird z.B: der BSK 36 im Buch von Wolfgang Fleischer mit  dem bild abgebildet das in der amerikanischen Beschreibung TM 9-1985-2 German Explosiv Ordnance als AB 36 dargestellt wird. Weil in meiner kopie leider der text sehr schwer zu lesen geht war ich dazu gezwungen alles enzifferbare abzuschreiben und dann den so enstandenen lückentext sinnvoll auszufüllen. Glücklicherweise wurde in dem amerikanischen text die Form der behälter beschrieben und auch deren Funktion so das es möglich war diese zweifelsfrei zu identifizieren der fehler mit den vertauschten bildern wurde in der amerikanischen Beschreibung TM 9-1985-2 gemacht hier wurden die Bilder beim druck vertauscht.

Der erste dieser Behälter war der sogenante BSK 36 ( Brandbomben Schüttkasten für 36 Elektron Brandbomben B-1 E oder 16 Elektron Brandbomben B-2 E )
Dieser Behälter wurde von beginn des krieges verwendet und war aus Aluminiumblech gefertigt.
Gesamtmaße: 1143 x 203mm
Gewicht: zwischen 42kg und 46kg

Der Behälter wird Senkrecht an einer Halterung für 50kg Bomben angebracht. Durch die Mitte läuft eine strebe die das Bodenstück des behälters fest hält. Um diese Strebe sind in Senkrechter lage 36 Brandbomben B-1 E oder 16 Brandbomben B-2 E in Bündel angebracht. Wird nun der Auslöseknopf im Flugzeug gedrückt wird die mittelstrebe mit samt den Bodenstück frei gegeben und fält nach unten raus zusammen mit den Brandbomben diese lösen sich dann im flug von einander und werden verstreut. Der rest des Viereckigen kastens bleibt am Flugzeug und kann später neu befüllt werden.

 

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Der Abwurfbehälter AB 36 löste dann den BSK 36 ab dieser Behälter wurde aus Stahlblechen gefertigt und konnte 36 Elektron Brandbomben B-1 E mit führen.

Der AB 36 ist nicht wiederverwendbar weil wie der Name schon besagt er beim auslösen abgeworfen wird. Kurz nach dem Abwurf wird dieser durch einen Mechanischen Zeitzünder entriegelt so dass sich der Behälter aufklappen kann um so dann seinen inhalt von Brandbomben freizugeben.

Der Behälter wird in Horizontaler lage am Flugzeug befestigt.

Gewicht: 42,5 kg

 

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Drei Seiten Abwurfbehälter für 36 Elektron Brandbomben B-1 E war wie der AB 36 aus Stahlblechen gefertigt. Der Abwurfbehälter besteht aus drei Seitenteilen und einer halterung in der Mitte welche die einzelteile mitteinander verbindet. Er kann entweder Horizontal oder Senkrecht am Flugzeug befestigt werden. Wird der Behälter abgeworfen startet im inneren ein Uhrwerk welches dafür sorgt das sich die Seitenteile lösen und somit die Brandbomben freigegeben werden.

Gewicht: 46 - 48 kg

 

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Edited by Gunsmith86
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Bomben-Schütt-Behälter BSB 360 ( für 360 Elektron Brandbomben B-1 E )

 

Der BSB 360 ist der kleinste von einer Serie von Bombenschüttbehältern die im großen umfang bei der Luftwaffe in Verwendung waren. Der Behälter ist aus dünnwandigen Stahlblech und in vier Kammern unterteilt welche durch zwei Klappen verschlossen sind. Bei drücken des Auslöseknopfes am Bombenzielgerät oder am Steuerhorn des Piloten öffnet sich das Magnetschloss welches die Klappen verschlossen hält und sorgt so dafür das sich die Klappe öffnet und die Bomben aus jeweils zwei Kammern freigegeben werden. Wenn die ersten beiden Fächer leer sind und der Auslöseknopf immer noch gedrückt wird öffnet sich das Magnetschloss der zweiten Klappe und gibt so die letzten beiden Kammern frei. Der Behälter wird nicht abgeworfen.

 

Gewicht: 435kg ( leer 75kg )

 

 

 

Bomben-Schütt-Behälter BSB 700 ( für 700 Elektron Brandbomben B-1 E )

 

Der weiter verbesserte behälter BSB 700 besteht aus Stahlblech und Leichtmetall und ist in drei Segmente mit je sechs Kammern zur Aufnahme der Brandbomben unterteilt. Jede Kammer wird von einer Klappe verschlossen die wie beim BSB 360 Funktionieren. Die Ablaufzeit für den gesamten Behälter beträgt etwa 10 Sec. Eine Ju 88 konnte zwei solche Behälter gleichzeitig mitführen bei einer Geschwindigkeit von 360 km/h über Grund eine strecke von 1000m mit 1400 Brandbomben bestreut werden konnte.

 

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Bomben-Schütt-Behälter BSB 1000 ( Bomben-Schütt-Behälter für ein Einsatzgewicht von maximal 1000kg )

 

Der BSB 1000 war eine Weiterentwicklung des BSB 700 bei annähernd gleichen Gewicht war dieser etwas kleiner als der BSB 700.

Im BSB 1000  konnten entweder 600 Stück Elektron Brandbomben B-1 E oder 600 Stück Elektron Brandbomben B-1,3 E in 10 Kammern zum abwurf gebracht werden. Die Kammern sind Nummern versehen und werden in dieser Reihenfolge nacheinander geöffnet.

 

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Blooddawn1942
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Hast Du auch Informationen über die MG-Behälter, welche auch hier in BoS an der Ju 87 ausgerüstet werden können?

Die waren mir bis dahin völlig unbekannt. Wurden die regelmäßig eingesetzt, oder war das eher ein exotischer Rüstsatz?

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Nein, stimmt nicht. Eigentlich wird das Flugzeug wegen der dadurch bedingten hinteren Schwerpunktlage grenzwertig instabil und es besteht die Gefahr, die Kontrolle zu verlieren. Zumal nach dem Tiefangriff normalerweise ein Hochziehen erfolgt, was genau das kritische Manöver ist..

 

Außerdem ist es aerodynamisch Schwachsinn, die Bomben wurden auch deshalb hintereinander angebracht, um Luftwiderstand zu minimieren. Deswegen wurde auch erst eine Seite, dann die andere abgeworfen. Zwei Bomben hintereinander sind einfach günstiger als zwei nebeneinander.

 

Den Bug habe ich schon vor etwa 2 Jahren berichtet.

 

Na , es geschehen ja doch noch Wunder ;) (aus dem Inhalt zur Version 1.102):

 

3. Bomb release sequence changed for 50kg bombs used on German fighters;

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Hast Du auch Informationen über die MG-Behälter, welche auch hier in BoS an der Ju 87 ausgerüstet werden können?

Die waren mir bis dahin völlig unbekannt. Wurden die regelmäßig eingesetzt, oder war das eher ein exotischer Rüstsatz?

 

Also ein exotischer Rüstsatz wars sicher nicht, dass er relativ unbekannt ist liegt wohl daran das die meisten Besatzungen nur selten Tiefflugangriffe geflogen sind und deshalb auch keine Speziell für diesen zweck entwickelte Waffe brauchten. Bei Einheiten die das aber regelmässig taten waren solche Waffenbehälter oft anzutreffen. Bei manchen Kampfgeschwadern standen auch immer 2-3 Maschinen bereit die für Tiefflugangriffe genutzt wurden diese waren dann auch mit der nöigen zusätzlichen Verkabelung ausgestatet so das nur mehr der Behälter untergehängt und angesteckt werden musste.

 

Am häufigsten wurden diese Behälter an JU88 A4 bis zu 6 Stück vier nach vorne und zwei nach hinten gerichtet. Die beiden nach hinten gerichteten hatten keine Visierung und wurden nur grob nach der längsachse des Flugzeugs ausgerichtet der Rückwerts sitzende Schütze hatte eine Knopf mit dem er beim Hochziehen nach dem Angriff des Piloten diese beiden Behälter abfeuern konnte.

Die A-13 ist eine Sonderversion der A-4 auch Schlachtflieger version genannt so kann sie im Bombenschacht 720 SD-2 Bomben tragen, zusätzlich können noch bis zu 6 Stück MG81 Waffenbehälter unter die Flügel gehängt werden.

Auch an die Zerstörervariante C4 wurden häufig 2 MG81 Behälter unter die Flügel gehängt werden.

 

Link zur Einbauanweisung für die JU 88 A4:

http://www.deutscheluftwaffe.de/archiv/Dokumente/ABC/j/Junkers/Ju%2088/Ju%2088%20A_4%20Teil%2012_C%20Heft.pdf

 

http://www.deutscheluftwaffe.de/archiv/Dokumente/ABC/m/Maschinen%20Gewehre/MG%2081/Text/MG%2081%20Beiheft%201%20Waffen%20Behalter/MG%2081%20%20Beiheft%201%20Waffenbehealter.pdf

 

 

Na , es geschehen ja doch noch Wunder ;) (aus dem Inhalt zur Version 1.102):

 

Sehr erfreulich das dass jetzt so schnell geändert wurde!!!

Danke dir das du das nochmal extra vorgebracht hast auf diesen weg lassen sich sicher auch noch viele andere kleine Fehler beheben. :)

Edited by Gunsmith86
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JU 88 Feststellen des Front MGs zum schiessen in Flugrichtung durch Pilot oder Schützen.

 

Das rechts vorne in die Kanzel der Ju 88 eingebaute MG15 oder MG81 konnte mittels eines greifers wärend des Fluges festgestellt werden um somit als Starre Bewaffnung zum angriff auf Bodenziele oder ähnliches Verwendung zu finden. Um es abzufeuern konnte der Pilot entweder selbst mit einer Hand zum abzug greiffen oder dem Schützen neben sich einen Befehl erteilen so das dieser dann im richtigen moment den Abzug der Waffe betätigte.

Der Greifarm hatte zwei mögliche Stellungen einmal Horizontal genau in Flugrichtung und einmal Tiefschuß hierbei ist die Waffe um 5 Grad nach unten gerichtet.

Als Visier dient dem Piloten entweder das ReviC/12 oder das Sturzvisier Stuvi 5.

 

MG15.jpg

 

 

Ab 16:15 - etwa 16:50 ist im video zu sehen wie der Greifarm bedient wurde.

https://youtu.be/5qKUHcKnU2w?t=968

 

Edited by Gunsmith86
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Wie verbreitet war bei der Ju-88A4 eigentlich das starr eingebaute 20 mm MG FF? Kam es nur bei der Torpedobombervariante zum Einsatz oder auch bei der normalem Bomberversion?

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Na , es geschehen ja doch noch Wunder ;) (aus dem Inhalt zur Version 1.102):

Das nehm ich dann mal persönlich, dass ich zwei Jahre ignoriert wurde und Du nach 2 Wochen den Fehler behoben bekommen hast. ;)
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Wie verbreitet war bei der Ju-88A4 eigentlich das starr eingebaute 20 mm MG FF? Kam es nur bei der Torpedobombervariante zum Einsatz oder auch bei der normalem Bomberversion?

 

Bei der Torpedobombervariante A17 gab es nie ein 20mm MG-FF diese maschine war darauf getrimmt möglichst schnell zu sein und hatte aus diesem Grund nicht einmal die Bodenwanne für den unteren Heckschützen. Nur wenn nicht genügend A17 zur Verfügung standen wurden umgerüstete A4 verwendet bei diesen gab es einen Plan zum einbau der 20mm MG-FF wurde aber eher selten benutzt weil ab 1943 nur mehr ein Anflug gemacht werden konnte und der muste sitzen. Der Bombenschütze war dabei voll damit beschäftigt den Torpedo in der richtigen Entfernung vom Ziel sowie mit den richtigen daten ( Kurs des Ziels, Geschwindigkeit, usw.. ) abzuwerfen. Wärend der selben zeit hatte der Pilot nur augen für den Feinhöhenmesser der im genau dem abstand zur Meeresoberfläche anzeigt. Die Flughöhe beträgt vor dem Angriff selten mehr als 10m meist sogar bloß 5m kurz bevor das Ziel ereicht wird muss der Pilot genau auf 15m hoch gehen um diese höhe dann trotz abwehrfeuer im geraden flug auf das Schiff zu halten. Wird der Torpedo zu hoch geworfen so werden die empfindlichen geräte im inneren beim Aufschlag auf das Wasser beschädigt oder der ganze Torpedo bricht auseinander. Zu niedrig und es besteht die gefahr das beim Auftreffen des Torpedos auf der Wasseroberfläche das eigene Flugzeug von der aufspritzenden Wasserfontäne mit erwischt wird was bei so niedriger Flughöhe tötlich enden kann. 

Es hatt also im Torpedobomber niemand zeit diese Waffe zu benutzen weshalb sie mehr in Flugzeugen für den Angriff mit Bomben oder zur Begleitung von Ubooten zu finden ist.

Auch zur Bekämpfung von Sperrbalons und zum angriff auf Bodenziele wurde sie häufig verwendet für letzteren zweck wurde sogar der Zerlegezünder der Munition von 800m auf 1200m verlängert. 

Version der JU 88 mit 20mm MG-FF als option: A4, A13, A14

 

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Edited by Gunsmith86
Blooddawn1942
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Spektakuläres Foto! Das habe ich noch nicht gekannt.

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Klappschalenform

 

Wie diese art behälter funktioniert wurde ja schon weiter oben beschrieben hier also jetzt die einzelnen Typen und welche inhalte man mit ihnen verwenden konnte.

Der erste Abwurfbehälter dieser art genannt AB 23 gelangte anfang 1942 zur truppe und enthielt 23 SD2 Splitterbomben. Er konnte mit einen Zünder Mit- oder Ohneverzögerung abgeworfen werden. Diese ermöglichte es nun den Behälter aus größerer höhe Abzuwerfen weil die Verzögerung dafür sorgte das sich der Behälter in der Gewünschten höhe Über den boden öffnete und seinen inhalt bestmöglich verstreute. Ohneverzögerung betrug die Abwurfhöhe 1000m bis 1900m Mitverzögerung 1900m bis 2500m. Der Behälter wurde Horizontal an Aufnahmen für 50kg Bomben befestigt. In der amerikanischen Anleitung hierzu wird auch noch erwähnt das dieser behälter gelegentlich zum Abwurf von Teuschmitteln sogenanten Düppel verwendet wurden. ( Der Name Düppel ist ein militärischer Eigenname, der dadurch entstand, dass dieses Mittel von der deutschen Luftwaffe in der Nähe von Berlin-Düppel getestet wurde. Die Kriegsgegner des Zweiten Weltkriegs hatten Düppel etwa gleichzeitig entwickelt. Bei der britischen Royal Air Force hatten sie den Tarnnamen Window, in den USA und in anderen Ländern werden sie chaff (Spreu) genannt. Zunächst wagte es jedoch keine der Kriegsparteien, sie einzusetzen, um dem Gegner das Geheimnis nicht zu verraten. Nachdem 1942 dem Luftwaffenchef Hermann Göring die Ergebnisse von Düppel-Versuchen vorgetragen wurden, befahl er, alle Berichte zu vernichten, damit der Feind davon keine Kenntnis erlangte. Ein Teil der britischen Militärs lehnte den Einsatz ebenfalls lange Zeit ab. Erst nach dem gefährlichen Ansteigen der Bomberverluste befahl 1943 Premierminister Winston Churchill die Verwendung – zu einem Zeitpunkt, als Window schon ein Jahr lang einsatzbereit war.)

 

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Nach diesem ersten Behälter ging es schlag auf schlag und ein Behältertyp nach dem anderen wurde eingeführt.

Der AB 70 erschien bereits mit mehreren verschiedenen Füllungen.

Beladung:

AB 70-1 mit 3x Mark 3 ( Die Mark 3 ist ein Leuchtkörper zur Markierung von Flugwegen. )

AB 70-5 mit 50x SD 1 ( Eine sehr kleine Spliterbombe mit einen gewicht von 1kg. )

AB 70-5 mit 23x SD-2 Stör ( die wesentliche Neuerung am AB 70-5 Behälter ist das er hinten und vorne verstärkt wurde um es möglich zu machen ihn aus noch größerer höhe Abzuwerfen.)

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  • 2 weeks later...
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Abwurfbehälter 250 Teil 1:

 

AB 250-1

 

Der erste Behälter in der 250kg klasse genannt AB 250-1 bestand aus Stahl und war in mehrere Kammern unterteilt in denen nur SD 2 Bomben gelagert werden konnten. Sein aufbau war verhältnismässig kompliziert weshalb er schnell durch einfachere Behälter ersetzt wurde es wird deshalb nicht weiter auf seine Funktion eingegangen. Der gefülte Behälter wog 242 kg und hatte nur Platz für 96 SD 2.

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AB 250-2

 

Dieser Behälter war nach Bauart und Funktion gleich mit den AB 70 und AB 23 nur größer. Da fast alle Flugzeuge der Luftwaffe über Abwurfvorrichtungen verfügten die in der Lage waren 250kg schwere bomben zu Transportieren und der AB 250-2 in seiner schwersten Befüllung maximal 280kg wiegt, wurde er mit am häufigsten produziert und Eingesätzt.

 

Der AB 250-2 wurde mit folgenden inhalten ausgeliefert:

224x  Splitterbomben SD1 ( Eine gerademal nicht ganz 1kg schwere Splitterbombe die aus der Munition des leichten 5cm Mörsers der Infanterie hergestellt wurde. Nach desen Ausmusterung waren noch mehrere Millionen schuß vorhanden die mit einen leitwerk versehen wurden und so mit guten erfolg Verwendung fanden)

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144x  SD2 oder SD2 Zt ( Die SD 2 Zt ist aus dem umbau der normalen SD 2 entsanden die flügel wurden soweit gekürtzt das sie gerade noch in der Lage waren den Zünder nach dem freigeben aus den Behälter scharf zu machen. Eingesätzt wurden diese art gegen Amerikanische Bomber inerhalb Deutschlands. Der Jäger Fliegt über den Anzugreifenden verband (min. 200m ) in die selbe Richtung er muss den Behälter nach einer mitgelieferten Tabelle werfen. Nach etwa 1,5 bis 2,5 sec. explodieren die Bomben in der Luft. )

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Blooddawn1942
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Mich würde interessieren, ob man damit auch einen Bomber abgeschossen hat.

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Mich würde interessieren, ob man die Einschläge der eigenen Geschosse im gegnerischen Flugzeug in der Kanzel hören konnte?

Das ist mir auch bei CloD aufgefallen. Wenn man da mit der .303 auf den Gegner schiesst, dann tönt das wie wenn man Erbsen auf

ein Blech fallen lässt. Den Effekt finde ich gut, aber war er auch real? 

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